Titel: Unerreichbar nah
Autor: Whisper
Teil: 06/11
Genre: Fantasy
Rating: MA
Copyrights: Alles meins!!!!! Sugar and flames immer herzlich willkommen!--->Karamel mjam!^-^
Warnung: etwas [angst] und ein klitztkleines kaum vorhandenes verschwinden geringes[lime] aber lies selbst.1_-
Kommentar: Meine Debutstory!......ein Wechselbad der Gefühle! *eg*
"blabla" Gesprochenes
,blabla' Gedanken
,Wort' Betonung
/blabla/ Erinnerung
Rotes Mondlicht auf reflektierendem Spiegelglas.
Sehnsucht und Verlangen zum Greifen nah.
--- Unerreichbar nah ---
UNERREICHBAR NAH
11.Bliss
,Womit habe ich das bloß verdient?', fragte ich mich immer
wieder bitter.
Als ich merkte, dass Alex Kontakt zu mir abgebrochen war,
brach eine Welt
für mich zusammen. Was hatte ich nur verbrochen, dass man
mich so bestrafte?
Es war die reinste Qual. Da schenkte man mir die schönste
Zeit seit fünf
Jahren, nur um sie mir wieder zu nehmen. Von einen Moment auf
den anderen
fühlte ich mich elender denn je. Ich ärgerte mich, denn ich
konnte Alex
immer noch sehen - nur er mich nicht.
Als würde das nicht reichen verließ er mich dann auch noch
für fast zwei
Wochen. Ich hatte schon Angst er würde ausziehen als ich
zusah wie er seinen
Koffer voll stopfte. Zu meiner Erleichterung teilte er mir
dann aber mit,
dass er nur zu seinen Eltern fuhr. Er redete weiterhin mit mir
als wäre
nichts gewesen und das machte mich froh und traurig zugleich.
Bei seiner
Abreise standen mir Tränen in den Augen. Zwei ganze Wochen
ohne Alex,
schrecklich. Zum Abschied meinte er er hätte eine kleine
Überraschung für
mich, damit mir während seiner Abwesenheit nicht ganz so
langweilig werden
würde.
Am darauffolgenden Abend wusste ich was er damit gemeint
hatte.
Pünktlich von sechs Uhr abends- wie ich auf der Zeitanzeige
sehen konnte-
bis sechs Uhr morgens spielte dieses Gerät, das er mir als
Radio beschrieben
hatte, seltsame aber trotzdem schöne Musik. Vor allem die
Nachrichten
interessierten mich. Ich hätte Alex vor Dankbarkeit um den
Hals fallen
können. Aber das war ja unmöglich.
Dank dieses verfluchten Spiegels konnte ich mich nicht mal bei
ihm bedanken
als er endlich wieder heimkam. Aber wenigstens war ich nicht
mehr ganz so
einsam.
Erst jetzt merkte ich wie sehr ich mich an unsere täglichen
Unterhaltungen
gewöhnt hatte. Ich vermisste meinen Freund schrecklich und
verzweifelte an
der Tatsache, dass ich rein gar nichts dagegen tun konnte.
Seit Jahren war es mir emotional nicht mehr so schlecht
gegangen. Ich fühlte
mich wie ein Häufchen Elend und sah höchstwahrscheinlich
auch so aus.
Nun, wenigstens daran konnte ich etwas ändern.
Angst dabei erwischt zu werden brauchte ich ja nicht haben.
Wenigstens diese
kleine Freude konnte man mir nicht wegnehmen.
Schon etwas stolz auf mich selbst inspizierte ich die recht
spärliche
Ausstattung meiner Zelle. Zwei Decken - davon eine in drei
unterschiedlich
große Teile zerrissen, zwei Essensschalen aus Holz und zwei
ebenfalls
hölzerne Wassereimer - einer davon mit zersplitterten Rand
und ohne Henkel.
Eine magere Inneneinrichtung und doch ging es mir besser als
meinen
Mitgefangenen, hatte ich doch alles in doppelter Ausführung.
Ungewollt suchte mich die Erinnerung an meinen ersten Tag in
Gefangenschaft
heim.
/Ohne viel Federlesens hatte man mich grob in diese Zelle
gestoßen. Außer
mir vor Ärger und Ohnmacht zerschlug ich alles was mir in die
Finger kam -
was nicht viel war- und schrie mir die Seele aus dem Leib,
unfähig, die neue Situation zu akzeptieren.
Ich wütete bis ich inmitten eines Haufens aus zerbrochenem
Ton,
zersplittertem Holz, Stofffetzen und einer riesigen
Wasserlache stand und
mir die Kehle schmerzte.
Schließlich war ich resigniert in einer Ecke
zusammengesunken. Verzweifelt
hatte ich mich gefragt wie es nun weitergehen würde.
Mein Temperamentsausbruch blieb nicht ungesühnt.
Drei volle Tage lang rührte sich nichts. Ich hungerte und
durstete. Ich
glaubte verrückt zu werden in diesen engen Wänden. Ich
fürchtete schon, man
würde mich hier elend verrecken lassen und hoffte nur noch,
dass es schnell
gehen würde.
Am vierten Tag wurde mir wortlos ein neuer Satz der
Grundausstattung jeder
Zelle durch die kleine Schiebetür am unteren Ende der
Eisentür
durchgeschoben.
Seither lebte ich von dem was man mir gnädigerweise
vorsetzte. Oft bekam ich
nur trockenes, altes Brot und eine Ration Wasser. Manchmal
wurde mir auch
ein Stück angeschlagenes Obst verehrt und selten gab es eine
Art
Fleischeintopf. Angeekelt entsorgte ich jenen so schnell es
ging durch das
vergitterte Loch im Boden einer Ecke, das als Abort diente,
denn dieses
Gericht stank schon furchtbar nach Verwesung und nicht selten
labten sich
schon Maden daran. Waschmöglichkeit gab es keine.
Ich hatte mich aufgerafft und die zerstörten Gegenstände
soweit wie möglich
wieder in Ordnung gebracht um sie nutzen zu können. Hier
bekam man nichts
geschenkt./
Zufrieden betrachtete ich den bis zum Rand gefüllten
Wassereimer, hob ihn
hoch und trug ihn in eine etwas windgeschütztere Ecke meiner
Zelle. Nach
einiger Zeit hatte ich es mir zur Gewohnheit gemacht
überschüssiges Wasser
zu sammeln. Wasser, dass ich nicht trank oder Regen den ich
mit einer der
Schalen vom Fenster auffing wanderte konsequent in den heilen
Wassereimer.
Ein langwieriger Prozess, aber ich hatte ja Zeit. Wenn es
etwas gab, dass
ich hier gelernt hatte, dann war das Geduld. Schier
unerschöpfliche Geduld.
Zum Lohn konnte ich mich etwa alle zehn Tage waschen und das
würde ich auch
heute trotz der eisigen Temperaturen tun.
,Lieber kalt, dafür sauber!', dachte ich und schälte mich
aus meinem dunklen
Sackgewand. Einen Blick auf den verdreckten Stoff werfen
seufzte ich und
schätzte die Wassermenge die ich zur Verfügung hatte ab. Zu
meinem Glück
hatte ich ein wenig Schnee auffangen können und hatte dadurch
mehr
Flüssigkeit als gewöhnlich.
Vielleicht konnte ich es ja diesmal auswaschen, dann wäre es
wenigstens
sauber. Zum Ausbessern der Risse fehlten mir leider die
Mittel. Ein Wunder
das das Gewebe immer noch hielt, so fadenscheinig war es
schon. Ich hatte es
bekommen als ich inhaftiert worden war. Die übliche
Gefängniskleidung.
Damals war es mir - einem schlaksigen Jungen von fünfzehn
Jahren - viel zu
groß gewesen. In den letzten fünf Jahren war ich
hineingewachsen und an
manchen Stellen war es auch zu eng geworden.
Ich wagte gar nicht daran zu denken was ich tun sollte wenn
der Stoff
entgültig auseinander fiel. Nun, darüber würde ich mir
Gedanken machen, wenn
es soweit war.
Darauf bedacht nichts zu verschütten tauchte ich das kleinste
Stück der
zerrissenen Decke, welches ich so zu einem behelfsmäßigen
Schwamm
umfunktioniert hatte in das kühle Nass.
Not macht eben erfinderisch.
Trotz der Kälte rieb ich mir gründlich den Schmutz von der
Haut. Wusch mein
Haar so gut es ging und weichte schließlich noch meine
Kleidung in dem
restlichen Wasser ein.
Es war eine Wohltat endlich wieder sauber zu sein. Herrlich.
Ohne einen Fetzen Stoff am vor Feuchtigkeit glänzendem
Körper huschte ich zu
meiner Schlafstelle zurück, schnappte mir das zweite Stück
der dreigeteilten
Decke und trocknete mich schnell ab. Ein eisiger Windhauch vom
Fenster her
ließ mich erzittern und bibbernd wickelte ich mich in den
dritten, größten
und letzten Teil meiner ersten Decke. Schließlich begab ich
mich noch mal
zurück zum Eimer, wrang meine einzige Kleidung sorgfältig
aus und band sie
mit den Ärmeln am Gitter meines Fensters zum Trocknen auf.
Zuguterletzt widmete ich mich meinen Haaren. Vor fünf Jahren
waren sie
gerade mal schulterlang gewesen, nun gingen sie mir schon bis
zur Hüfte. Ich
liebte meine Haare, vor allem auch deshalb, weil sie mir im
Winter
zusätzliche Wärme spendeten.
So gut es ging rubbelte ich sie mit dem schon feuchten Tuch
trocken und
entwirrte dann mit den Fingern die Strähnen. Nun waren sie
wieder rein und
weich. Schimmerten wie ein Gespinst aus Silberfäden im Licht
des gerade
wieder aufgehenden Mondes.
Die ganze Aktion sowie der Wärmeverlust hatten mich müde
gemacht. Ich gähnte
herzhaft und mummelte mich tief in die zweite am Boden
liegende Decke. Der
Fußboden war kalt und ungemütlich hart, aber auch daran
hatte ich mich im
Laufe der Zeit gewöhnt.
Mit einem letzten Blick auf den Spiegel fielen mir die Augen
zu und ich
schlief enttäuscht ein.
Ich hatte Alex heute gar nicht zu Gesicht bekommen.
12. Vision
Von einem anstrengenden Unitag sehr spät heimkommend schlug
ich die
Wohnungstür hinter mir zu und lehnte mich erschöpft dagegen.
Im Dunkeln
entledigte ich mich des Wintermantels. Das Licht ließ ich
aus, ich hatte
keine Lust das Chaos, welches ich, seit ich von meinen Eltern
zurückgekommen
war, verursacht hatte, in seinem ganzen Ausmaß zu sehen. In
letzter Zeit war
mit mir rein gar nichts anzufangen. Ich war lustlos, oft
missmutig,
unkonzentriert und manchmal kaum ansprechbar. Hätte ich es
nötig gehabt
abzunehmen, eine Diät hätte kaum wirksamer sein können,
denn ich aß so gut
wie nichts.
,Klingt wie Symptome von Liebeskummer!', dachte ich
sarkastisch, dabei
vermisste ich bloß Xela so sehr.
Ermattet zog ich mich langsam auf dem Weg zum Schlafzimmer aus
und schleppte
mich eine Spur aus verstreuten Kleidungsstücken hinterlassen
dorthin.. Bis
jetzt war es mir noch nie so ergangen, nicht mal als mich
meine erste
Freundin verlassen hatte ging es mir so schlecht.
Die reinste Ironie, dass es ausgerechnet ein
Geschlechtsgenosse war der mich
so leiden ließ.
Es war ein Wunder, dass ich nicht über sämtliche
Gegenstände auf dem Weg
stolperte.
Ernüchtert blieb ich auf der Schwelle zu meinem Schlafzimmer
stehen und
seufzte hörbar auf.
Na großartig! Ich war müde und erschöpft - emotional wie
körperlich - und
gerade heute Nacht musste der vermaledeite Mond wieder
aufgehen. Vernichtet
folgte ich mit den Augen den hellen Mondstrahlen, welche sich
silbrig in der
großen Glasfläche gegenüber dem Bett spiegelten.
Bei soviel Helligkeit direkt vor meiner Nase würde ich unter
Garantie nicht
schlafen können.
,Wenn wenigstens Xela hier wäre', geisterte der Gedanke durch
mein Hirn.
Könnten Blicke töten, wäre der Spiegel wohl in tausend
Stücke zersprungen so
anklagend sah ich ihn an...und dann vermeinte ich eine vage
Bewegung
innerhalb des Glases zu sehen.
,Wunschdenken, Alex! Reines Wunschdenken!', dachte ich
selbstkritisch.
Ich rieb mir die Augen und als ich sie wieder öffnete setzte
mein Herz vor
Freude einen Schlag aus.
Das war unmissverständlich Xela's silbriger Haarschopf der
mir da
entgegenleuchtete. Augenblicklich fiel das Gefühl der
Schwermut von mir ab
und ich jubelte innerlich vor Glück. Xela war wieder da. Ich
verschwendete
keinen Gedanken an das Warum und Wieso. Er war wieder da und
nur das zählte.
Ich wollte gerade voll Wiedersehensfreude seine Aufmerksamkeit
auf mich
lenken als mir bewusst wurde wobei ich meinen Freund gerade
ertappte.
Sofort schluckte ich jedes Geräusch, dass mich hätte
verraten können
hinunter und ich fühlte wie brennende Hitze in meine Wangen
stieg.
Offensichtlich rechnete Xela nicht damit, dass ihn
irgendjemand sehen
könnte, denn er nahm arglos und völlig ungeniert ein Bad.
Ich wusste, ich sollte mich sofort wieder verziehen und ihn in
Ruhe - und
vor allem unbeobachtet - sein Bad beenden lassen, aber ich
konnte es nicht.
Meine Füße schienen auf der verdammten Schlafzimmerdiele
angenagelt und mein
Blick an Xela's schlanker Gestalt festgeleimt zu sein.
Von meinem Standort aus hatte ich einen sehr guten Blick auf
ihn und selbst
wenn er hochgeschaut hätte, bezweifle ich, dass er mich
bemerkt hätte.
Halb mit dem Rücken zu mir gedreht saß er im Schneidersitz
vor einem Eimer
und fischte mit der rechten Hand ein Stück Stoff aus dem
Wasser.
Hochrot vor Scham und mit vor Aufregung beschleunigtem Puls
verfolgte ich
gebannt jede seiner Bewegungen.
Die Augen verzückt geschlossen genoss er sein Bad sichtlich.
Gründlich
reinigte er seine Stirn, strich zart über Augen und Nase,
rieb sorgfältig
seine blassen Wangen sauber, ließ den feuchten Lappen, den er
in der Hand
hielt, über Kinn und Mund gleiten. Mein Blick blieb für
Sekunden an seinen
nun feucht glitzernden Lippen hängen und im Gegensatz zu der
Kälte die er in
seiner unbeheizten Zelle und dem mit Sicherheit eisigen Wasser
mit dem er
sich wusch empfand, stieg in mir brennende Hitze auf.
Irritiert schluckte
ich, so hatte ich noch nie empfunden. Schon gar nicht für
einen Mann.
Xela's nächste Aktion brach meinen konfusen Gedankengang,
denn
augenblicklich klebte mein Blick wieder an ihm.
Vorsichtig um ja keinen Tropfen zu vergeuden tauchte er den
Stofffetzen
wieder in das Wasser. Gebannt folgte ich dem Weg den der
Lappen auf seiner
Haut nahm. Langsam wanderte er von Xela's linker Hand
aufwärts über
Unterarm, Oberarm höher bis zur Schulter, eine glitzernde
Feuchtigkeitsspur
hinterlassend.
Erneut den provisorischen Schwamm ins Wasser tauschend, strich
er mit der
freien Hand seine langen Haare mit einer eleganten Bewegung in
den Nacken
und entblößte seinen schlanken Hals. Den Lappen auf die
empfindliche
Halsbeuge legend bog er den Kopf zurück und ein leises
Seufzen entrang sich
seiner Kehle. Dieser Klang verbunden mit dem überaus
sinnlichen Anblick den
Xela in diesem Moment bot ließ mich innerlich erzittern.
Quälend langsam und gründlich wusch sich Xela zu Ende. Ich
konnte meinen
Blick einfach nicht von ihm reißen, mir war höllisch heiß,
ich atmete
keuchend und noch war kein Ende der süßen Tortur in Sicht.
Xela tauchte seine lange Haarpracht ebenfalls in das Eiswasser
und reinigte
die langen Strähnen. Um Abschluss bog er mit Schwung Kopf und
Hals in den
Nacken, was die nasse Masse nach hinten auf seinen schlanken
Rücken
schleuderte, sodass kleine Bäche Wasser über seine Haut
rannen. Soweit meine
Sicht es ermöglichte folgte ich dem Weg den die Wassertropfen
auf seinem
Körper nahmen.
Über schimmernd helle Schultern, leicht muskulöse Arme, die
glatte
ebenmäßige Brust hinunter bis zum flachen Bauch. Ich
schluckte schwer.
Zu Xela's Glück blockierte der Eimer den Blick auf deren
Sammelpunkt.
Mein Zustand verschlimmerte sich dadurch erheblich, mir wurde
weich in den
Knien und ich musste mich am Türrahmen abstützen -
festkrallen wäre wohl der
bessere Ausdruck dafür.
Längst fragte ich mich wie sich diese milchig weiße Haut und
die langen
Haare wohl anfühlen mochten. Genauso weich und seidig wie sie
aussahen?
Vehement riss ich mich am Riemen um diese Gedanken zu bannen.
Was würde wohl Xela dazu sagen, wenn er wüsste was ich hier
gerade dachte?
Erneute Handlung auf Seiten Xela's brachte mich zurück zur
gegenwärtigen
Situation. Mit einer geschmeidigen Bewegung erhob er sich und
für einen
Moment stand er vollkommen eingehüllt im Licht des Mondes und
präsentierte
mir ungewollt seine blanke Kehrseite.
Das brachte mich vollends aus dem Gleichgewicht und ich fiel
unsanft
hintüber auf mein Hinterteil. Wie von Nadeln gestochen rollte
ich zur Seite
und lehnte mich schweratmend mit den Rücken an die Wand neben
der Tür -
außerhalb des Schlafzimmers.
,Hoffentlich hat Xela nichts bemerkt, oh bitte lass es ihn
überhört haben.'
Bittend schloss ich die Augen und wartete auf Xela's Ausbruch.
Nichts
geschah. Erleichtert entspannte ich mich wieder und sofort
stand mir Xela so
wie ich ihn eben zuletzt gesehen hatte vor meinem inneren
Auge.
Eine Vision aus schimmerndem Mondlicht, schön wie ein Engel
und kalt wie
Eis.
Wie kann ein Mensch ohne es bewusst zu wollen bloß so
erotisch aussehen? Die
langen wohlgeformten Beine, das feste Hinterteil, der gerade
Rücken,
traumhafte Haare, ein langer zarter Hals, eine beneidenswerte
Figur und ein
anbetungswürdiges Gesicht.
Diese Liste hätte ich wohl noch nach Belieben fortsetzen
können, hätte mich
nicht etwas Warmes, dass auf meine Hand tropfte, abgelenkt.
Verstört blickte ich auf besagte Stelle und - kaum noch
möglich aber wahr -
errötete noch heftiger.
Nasenbluten! Großartig. Gerade das hatte mir noch gefehlt.
Mich bis auf die Knochen schämend tapste ich ins Bad und
kurierte diese
Unannehmlichkeit mit einem kalten Lappen im Nacken bis die
Blutung stoppte.
Als ich mich nach einiger Zeit doch noch in mein Schlafzimmer
wagte lag Xela
schon tief schlummernd in seine Decke gemummelt auf dem Boden
seiner Zelle.
Wenigstens blieb mir so die vormals so sehnsüchtig erhoffte
Begegnung
erspart. Ich hätte ihm heute Nacht nicht mehr
gegenübertreten können.
So ging ich mit gemischten und ziemlich beunruhigenden
Gedanken und Gefühlen
meinen Spiegelfreund betreffend ins Bett.
Am Morgen hatte ich trotz meiner Müdigkeit kein Auge zugetan.