Titel: Der Fall schwarze Rose
Autor: Cassy
Teil: 11/13
Genre: Reale Welt / Dedektivgeschichte ( naja, fürn Krimi reichts nicht ganz )
Rating: G
Disclaimer: Original! Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen sind rein zufällig und nicht gewollt!
Warnung: naja ^^ nix
Kommentar: Es ist meine allllller erste Geschichte, also nicht so streng sein.
Inhalt: Wer schleicht so spät durch Nacht und Wind, es ist der Dieb mit seinem ... Glasschneider ... ^__~ / 4 Freunde nehmen sich einem Fall an ...
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Zur selben Zeit brannte noch Licht im Zimmer von T. und Micha. Jeder saß auf seinem Bett und sie unterhielten sich.
"Was hältst du von dem Ganzen?"
T. überlegte eine Weile. "Ich weiß nicht. Es ist schon ein ganz schöner Hammer, dass Tobi, unser Mitschüler, die schwarze Rose sein soll. Aber andererseits ..." T. schwieg.
"Ja, irgendwie hat sich alles geändert. Ich meine, uns war ja schon klar, dass hier was nicht stimmt. Aber, dass die
schwarze Rose auf einmal das Opfer sein soll ist schon irgendwie komisch."
Von den Eindrücken des Tages überwältigt schwiegen sie einige Zeit.
In einem waren sie sich aber auch ohne Worte einig. Man musste etwas gegen den Direktor und den Nachtwächter unternehmen. Sie waren nicht nur kriminell, sondern auch gefährlich, wie sich herausgestellt hatte.
Sicher, Tobi hatte auch nicht die seriöseste Variante gewählt, um sich an den Beiden zu rächen, aber der heutige Tag hatte den Jungen durchaus gezeigt, dass diese Verbrecher nicht einmal vor roher Gewalt zurückschreckten. Und das war eine unberechenbare Variante in diesem Fall.
"Man müsste ihnen eine Falle stellen." T. lehnte
sich an die Wand hinter ihm.
"Wen meinst du?".
"Kurt und Harry. Man müsste ihnen eine Falle stellen."
T. sagte das so einfach, aber das war es nicht. Die Zwei waren nicht dumm. Sonst hätten sie vor fünf Jahren nicht diesen Coup landen können und wären noch immer auf freiem Fuß.
Micha begann sein T-Shirt zu zwirbeln. Für ihn waren viele Fragen noch nicht geklärt. Morgen würde er Tobi noch einmal
ansprechen müssen.
Nun aber war es langsam mal an der Zeit sich hinzulegen. Sonst würden sie das Frühstück ganz verschlafen und dann konnte man mit T. den gesamten Tag über nichts mehr anfangen.
"T. wir sollten langsam schlafen. Ich bin hundemüde."
"Hast recht. Gute Nacht."
"Gute Nacht."
Beide krochen unter ihre Decken und waren augenblicklich in einen tiefen Schlaf gefallen.
 
Xxx
In das Waldorfinternat trat Stille ein. Nur in dem kleinen Zimmer von Harry Kohlberg brannte noch Licht.
Nie hätte er es offen zugegeben, aber der resolute Rausschmiss von seinem, ja eigentlich, Komplizen, machte ihm mächtig zu schaffen. Was dachte der sich eigentlich?! Andauernd schubste er ihn herum.
Zu irgendeinem Zeitpunkt in ihrer Verbrecherlaufbahn hatte Kurt Keller einfach die Zügel in die Hand genommen.
Das, was Harry Kohlberg daran so ärgerte war die Tatsache, dass es eine latente Entwicklung gewesen war und er es gar nicht mitbekommen hatte.
Trotzdem wollte und konnte er diesen Rausschmiss nicht einfach auf sich sitzen lassen.
Der kleine rundliche Mann hatte einen finsteren Plan geschmiedet.
Wenn er mit einfachen Mitteln nicht herausfinden
konnte, wer sich hinter der schwarzen Rose verbarg, so musste er andere Seiten aufziehen.
Mit Schwung erhob er sich aus seinem Sessel und schnappte sich eine Taschenlampe, noch bevor er den Raum mit schnellen Schritten verließ.
"Na warte Bürschchen, wer zuletzt lacht, lacht am Besten."
Wild entschlossen schritt er durch das Foyer und erklomm dann die Treppe zum ersten Stock. Dort wandte er sich nach rechts und folgte dem Gang. Umständlich zerrte er sich einen handgeschriebenen Zettel aus der Hosentasche.
"Zimmer 163."
Er folgte dem Gang, vorbei am Aufenthaltsraum und dann weiter geradeaus. Nach wenigen Augenblicken hielt er vor einer der
gleichaussehenden Türen an. Auf einem kleinen Messingschild war die Zahl 163 eingraviert.
"Hier muss es sein."
Dann drückte er die Klinke herunter und die Tür schwang lautlos auf. Der Nachtwächter war auch weiterhin sehr darauf bedacht keinen Lärm zu machen.
Allerdings brauchte der kleine Mann sich darüber keine Gedanken zu machen. Den dunklen Raum erfüllte ein Schnarchen, welches jedem Bohrer alle Ehre erwiesen hätte.
"Hat der eine Nasennebenhöhlenentzündung?"
Der Nachtwächter des Waldorf-Internats passierte das erste Bett, welches laut vor sich hin bebte. Er hatte im Halbdunkel keine Mühe sich zu orientieren. Seine Arbeit hatte auch seine Sinne geschärft.
Geräuschlos näherte sich der rundliche Mann dem zweiten Bett. Die Gestalt unter der Decke atmete ruhig und gleichmäßig.
Harry Kohlberg nestelte an der Tasche seiner Jacke nach einem kühlen Gegenstand, ein Messer.
"Auf geht's!"
In sadistischer Vorfreude begann er zu lächeln.
Geschwind schnellte er nach vorne und presste eine Hand auf den Mund des Schlafenden. Die Andere, welche das Messer trug ließ er drohend an den Hals seines Opfers sinken.
"Keinen Mucks Kleiner, oder die Putzfrau hat morgen mächtig zu tun. Du wirst jetzt langsam aufstehen. Und keine Tricks, sonst ..." Bedrohlich ließ er etwas mehr Druck auf das Messer einwirken.
Ohne, dass jemand etwas davon bemerkte brachte der gefällige Mann den Jungen in den Heizungskeller des Internats. Dort sperrte er eine Art Käfig auf und schubste ihn hinein.
Völlig überrumpelt schaute der Junge den bösartig grinsenden Mann an.
"Versuch ja nicht abzuhauen. Denk nicht mal dran. Es hat eh keinen Zweck. Und Schreien ...", er machte eine wegwerfende Handbewegung, "... ist nutzlos. Hier unten hört dich sowieso keiner. Du bist KO, bevor ich mit dir angefangen habe."
Ein krankhaftes Lachen entfloh seiner Stimme, bevor er sich umdrehte und den Raum verließ.
"Angenehme Nacht wünsche ich."
 
Xxx
Am nächsten Tag erwachte Sascha aus einem eigenartigen Traum. Eine riesige Tafel Trüffelschokolade hatte ihn durch das Stadtbad gejagt. Japsend und keuchend schälte er sich aus seinem Bett. Als er sich zum Wecker wandte erschrak er. Viertel vor Zehn! Es gab nur noch 15 Minuten Frühstück!
"Xaver warum hast du mich denn nicht geweckt? Du stehst doch sonst immer so zeitig auf?!"
Doch Xavers Bett war leer. Die Decke war zurückgeschlagen, aber nirgends gab es eine Spur von dem Schwarzhaarigen.
Komisch, sonst war der Größere doch immer so fair und weckte ihn, wenn er zum Frühstück ging.
Mit diesen Überlegungen hielt sich der rundliche Junge aber erst gar nicht weiter auf. Kostbare Minuten gingen ihm sonst
verloren. Er sprang aus dem Bett, zog sich an und sauste, soweit seine Kondition das zuließ zur Mensa.
Micha und T. saßen bereits an einer der langen Tafeln und aßen. Xaver sah Sascha hingegen nirgends.
"Guten Morgen ihr Zwei."
"Guten Morgen, Schlafmütze. Hat dich der Hunger oder Xaver aus dem Bett getrieben?" T. sah Sascha grinsend an.
Doch der reagierte erst gar nicht auf diese Spitze. "Apropos Xaver, habt ihr ihn heute schon gesehen? Sein Bett war zerwühlt, aber im Zimmer war er nicht."
Die Jungen verneinten. Und Sascha gab die Grübelei auf. Der Schwarzhaarige würde sich schon wieder anfinden. Er war doch
schließlich kein Kind mehr, auf das man jede Minute aufpassen musste.
Also ließ Sascha Xaver erst mal Xaver sein und stürmte das Buffet.
Mit beladenen Tellern steuerte er den Tisch dann wieder an.
Zu Micha und T. hatte sich während seines kleinen Buffet-Exzesses Tobi, samt Müsli und Kakao gesellt.
"Guten Morgen Sascha."
"Morgen Tobi. Wie geht es dir?" Sascha wusste
nicht so recht, wie er nach Tobi's Offenbarung mit ihm umgehen sollte.
"Na ja ... Ist Xaver auch hier?"
Tobi sah sich im Raum um.
"Brauchst gar nicht schauen. Den suchen wir auch schon die ganze Zeit."
"Vielleicht ist er ja joggen gegangen. Er sprach nach dem letzten Leichtathletiktraining davon, dass er seine Kondition wieder aufbessern wollte."
Doch so richtig glauben konnte Tobi sich das nicht. Er hatte irgendwie ein schlechtes Gefühl in der Magengegend. Und das kam im Gegensatz zu Sascha bestimmt nicht davon, dass er falsch gegessen hätte.
Hatte Xavers Fehlen heute morgen etwa etwas mit dem Abend des Vortages zu tun?
Die Anderen ahnten nichts von seinen Gedanken.
"Wahrscheinlich hast du recht. Der wird sich abreagieren gegangen sein."
"Dann bekommt er aber kein Frühstück." Stellte
Sascha trocken fest. Der schaufelte schon rekordfähig seine Semmeln hinter.
 
Xxx
Mit Rückenschmerzen und einem bären Hunger erwachte Xaver aus einem leichten Dämmerschlaf, der ihn trotz seiner unbequemen
Lage befallen hatte. Er hörte Schritte.
"Hallo, ist da wer?"
Aus Leibeskräften hämmerte er an die Gitter seines Gefängnisses.
"Hier bin ich. Man hat mich ingesperrt."
Doch seine aufkeimende Hoffnung wurde sofort wieder erstickt, als er erkannte wem die Schritte gehörten. Harry Kohlberg.
Dieser kam lässig in den Raum geschlendert und schien sich köstlich über Xavers Rufe zu amüsieren.
"Siehst du nun, dass es keinen Sinn at?"
"Lassen sie mich hier raus."
Doch der kleine Mann dachte gar nicht daran, sondern warf dem Jungen lediglich einen hämischen Blick zu.
Auf seinen Armen trug er ein Tablett, welches er vor Xavers Augen hin und her schwenkte.
"Du musst doch Hunger haben. Schau, ich hab dir was feines mitgebracht."
Auf dem Tablett lagen ein Brötchen und Marmelade. Ein Glas Orangesaft stand ebenfalls darauf.
Xavers Magen fing wie auf Knopfdruck an vernehmlich zu knurren. >Alter Verräter.< Dachte er bei sich.
Und auch Harry Kohlberg hatte es gehört. Der kleine Mann fing an zu lachen. "Wusste ich es doch. Aber so leicht mache ich es dir nicht."
Augenblicklich wurde er wieder ernst. Sein Blick fixierte Xaver. "Sag mir wer die schwarze Rose ist und du bekommst das Essen."
Daher wehte also der Wind. Der Nachtwächter hatte Tobi gestern nicht erkannt, obwohl er für einige Augenblicke im Licht stand. Und nun versuchte er über Xaver an die Identität des Diebes zu kommen. Aber wenn er dachte, der Schwarzhaarige würde es ihm so leicht machen, dann hatte er sich gewaltig geschnitten.
"Vergessen sie's. Wie kommen sie eigentlich darauf, dass ich wüsste wer die schwarze Rose ist?" Unbeeindruckt hielt er dem Blick des Nachtwächters stand.
Doch der ging gar nicht auf sein Spiel ein. Noch einmal ließ er das Tablett kreisen und platzierte es dann an einen Punkt, der für Xaver durch das Gitter zwar nicht erreichbar, dafür aber gut ersichtlich war.
"Irgendwann wirst du schon mit der Sprache herausrücken. Auf einen Tag mehr oder weniger kommt es jetzt auch nicht mehr an."
Mit diesen Worten machte er auf dem Absatz kehrt und verließ den Raum.
Xaver schaute ihm nach. Ein eisiger Schauer lief seinen Rücken hinab. Harry Kohlberg war kein zimperlicher Zeitgenosse, wie er erst gestern zu hören bekommen hatte. Was sollte er jetzt tun? In Richard Dean Anderson Manier McGyver spielen? Das schien ihm aussichtslos.
Er musste wohl oder übel warten. Tolle Aussicht.
Also setzte Xaver sich auf eine Kiste und inspizierte seine Zelle.
Vor nicht allzu langer Zeit hatte musste sie als Hundezwinger gedient haben. Der beißende Gestank von Urin lag noch jetzt in der Luft.
Xaver konnte sich bildlich vorstellen, wie Tierpflege für Harry Kohlberg aussah. Und ihm tat das arme Tier leid, welches er hier gehalten hatte.
In der hinteren Ecke des Zwingers standen ein Fress- und ein Wassernapf und in der Mitte lag ein zerbissenes Gummihuhn.
Ansonsten befand sich nicht viel in seinem Gefängnis.
Auf der anderen Seite stand noch eine Holzkiste, wie die, auf die er platzt genommen hatte. Eine Decke war darüber gelegt, bei der selbst Mottenkugeln die Flucht ergreifen würden.
Seine Lage war aussichtslos.
~~~<Fortsetzung folgt >~~~
by Cassy