Titel: Der Fall schwarze Rose
Autor: Cassy
Teil: 04/13

Genre: Reale Welt / Dedektivgeschichte ( naja, fürn Krimi reichts nicht ganz )
Rating: G
Disclaimer: Original! Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen sind rein zufällig und nicht gewollt!
Warnung: was soll ich sagen ^_^ *frins*
Kommentar: Es ist meine allllller erste Geschichte, also nicht so streng sein.
Inhalt: Wer schleicht so spät durch Nacht und Wind, es ist der Dieb mit seinem ... Glasschneider ... ^__~ / 4 Freunde nehmen sich einem Fall an ...


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Xxx

T. führte die Jungen zurück zum Aufenthaltsraum. Dort ging er zu einem Bücherregal.
"Vor ca. einem Jahr habe ich eine interessante Entdeckung gemacht."
Neben dem Regal war an der Wand eine etwas altertümlich aussehende Lampe angebracht. T. schaute über seine Schulter, um zu prüfen, ob sich nicht doch jemand im Raum befand. Doch wie an den meisten Samstag Abenden war hier niemand zu sehen.

Somit ging er ohne zu zögern zu der Lampe und zog daran. Sie gab widererwartend nach und klappte etwas seitwärts. Außerdem konnte man ein etwas eigenartiges Surren wahrnehmen.
"Was ist das für ein Geräusch?"
T. wandt sich wieder den Anderen zu.
"Das meine Lieben, werdet ihr gleich erfahren."

Urplötzlich, wie von Geisterhand schwang das Bücherregal nach vorne. Dahinter eröffnete sich den Jungen ein schwarzes Loch. Es ließ einen ziemlich dunklen und staubigen Gang erahnen.
Die Jungen waren vollkommen perplex.
"Wow! Wie hast du denn den gefunden?" Neugierig drehte sich Micha zu T., der stolz vor dem Eingang stand.
Michas Miene wurde etwas anklagend. "Und warum hast du uns noch nie davon erzählt?"
Statt einer Antwort zwinkerte T. Micha nur verschwörerisch zu und drehte sich Richtung Geheimgang. Erst streckte er nur seinen Kopf in das Dunkel, doch schon bald war er ganz darin verschwunden.

Nur seine Stimme war noch zu hören. "Kommt ihr endlich, oder seit ihr angewurzelt?"
Sascha klammerte sich an den Caramel-Nuss-Riegel, den er aus seiner Gesäßtasche gezaubert hatte und bedeutete den anderen Beiden vorzugehen.
"Ladies First! Ich geb euch Rückendeckung, falls jemand kommt." Gönnerisch wies er mit der Hand in die Öffnung.
"Ach, und was machst du dann? Ihn mit Erdnüssen beschießen?"
T.'s Kopf war kurz wieder in der Öffnung zu erkennen.
Micha und Xaver gingen ihm nach.

Sascha rümpfte seine Nase. Und murmelte vor sich hin.
"Blödmann. Muss der seine Ohren eigentlich überall haben?"

 

Xxx

In dem dunklen Loch fanden die Jungen einen länglichen dunklen Raum vor. An den Wänden waren schmale Schlitze, durch welche spärlich Licht trat. Am anderen Ende des Raumes befand sich eine Tür, welche allerdings vergittert war.
"Wow!" Alle waren gleichermaßen von dem Bild ergriffen, welches sich ihnen bot.
"Seht ihr die Schlitzte an den Wänden? Das sind Gucklöcher." Stolz deutete T. an die Wände. "Genial, was? Damit kann man den gesamten Raum überwachen."
Micha war immer noch ganz ergriffen.
"Aha. Aber sag mal, bemerkt man das denn von außen nicht?"

Ein verschmitztes Lächeln stahl sich auf T.'s Gesicht.
"Also bisher hat es noch niemand gemerkt."
T. hatte sich bei diesen Worten ganz bewusst Micha zugewandt. Freudig beobachtete er, wie sich das Blond der Haare vom gesunden Rot seines Gesichtes absetzte.

Wieder wurde Michas armes T-Shirt malträtiert, diesmal aber, weil er sich unwohl fühlte. Hatte T. ihn etwa beobachtet? Und wenn ja, wann, warum?
Micha wurde bei diesen Gedanken ganz mulmig. Wie oft war er allein in diesem Zimmer und hatte sich unbeobachtet gefühlt? Das würde wohl nun vorbei sein.

T. schaute auf seine Uhr. "Also momentan ist es 18 Uhr. Vielleicht sollten wir noch mal auf unsere Zimmer gehen. Bevor es nicht dunkel ist verirrt sich unsere schwarze Rose eh nicht hierher."
Sascha war mit diesem Vorschlag sehr einverstanden.
"Gute Idee. Mein Vorrat an Nervennahrung ist fast aufgebraucht und ich habe irgendwie das Gefühl, es könnte heute länger werden. Außerdem gibt es gleich Abendbrot."

 

Xxx

Beim Essen hatten die Jungen einen kurzen Schlachtplan entworfen. Erst würden sie noch einmal in ihre Zimmer gehen, um ein paar Utensilien wie eine Taschenlampe, einzupacken.
Punkt 20 Uhr war dann wieder Treffpunkt.
Die Vier hatten sich sogar eine Strategie einfallen lassen, wie sie ungemerkt in den Geheimraum kamen, gesetzt dem Falle, es würde sich jemand im Aufenthaltsraum  befinden.

Doch zuerst einmal begaben sich die Jungen auf ihre immer.
"Hm. T., was meinst du werden wir alles brauchen? Ich habe bis jetzt eine Taschenlampe und ein Seil. Obwohl ich nicht glaube, dass wir das brauchen werden."
"Vielleicht sollten wir für alle noch ein Kissen mitnehmen. Es ist ziemlich ungemütlich auf die Dauer in dem kleinen Raum."

Der Kleinere wurde leicht verlegen "Sag mal. War das vorhin ernst gemeint, dass du schon oft in dem Geheimgang warst? Und ... na ja, die Leute beobachtet hast?" Leichte Röte schimmerte auf seiner Nasenspitze.
T. musste lächeln. Er drehte sich zu Micha, welcher stoisch vor sich hinstarrte.
"Ja. Das stimmt."
T. rutschte etwas nach hinten und ließ sich gegen die Wand gleiten. Micha tat es ihm gleich.
"Und ja, ich habe auch dich beobachtet."
Ertappt hob Micha seinen Blick.
Irrte er sich, oder hatte T. ebenfalls rote Wangen. War er etwa Verlegen? Er? T.?

Plötzlich, ganz unerwartet sprang der Größere auf und klatschte übermütig in seine Hände.
"Los, es ist kurz vor 20 Uhr. Wir sollten uns langsam auf den Weg machen."
T. streckte Micha seine Hand entgegen und half ihm in die senkrechte.

Beide verließen sie zusammen das Zimmer.
Auf dem Gang trafen sie auf Sascha und Xaver. Xaver schloss gerade die Tür ab.
"Na, dass nenn ich gutes Timing."
Gemeinsam begaben sie sich zum Aufenthaltsraum.

 

Xxx

Als sie ankamen mussten sie leider feststellen, dass er nicht ganz frei war. Sophie und ein Junge aus der siebenden Klasse, Willi wenn sie sich richtig erinnerten, unterhielten sich angeregt über den Mathematiklehrer Herr Maurer.
"Und da hat er doch tatsächlich die selbe Arbeit in der 11 geschrieben ..."

"Na ihr Beiden, lästert ihr gerade über unseren armen, pensionsreifen Mathe-Prof?"
Die beiden Angesprochenen schauten etwas verdutzt in die Runde. Keiner von Ihnen hatte gemerkt, dass jemand das Zimmer betreten hatte.
"Ja. Über den kann man aber auch nur lästern."

Nun musste also Plan B greifen. T. ging in den Frontalangriff.
Bevor ihr den armen, geplagten Mann noch mit Worten zerfleischt fordere ich euch hiermit zu einer Runde Billard auf. Die Anderen haben ja keine Lust ..." T. schaute beleidigt zu seinen Freunden. Warum hatte er schon wieder das kürzeste Streichholz erwischt? Sascha schummelt! "... und mich hat sie gerade voll bepackt. Also, was sagt ihr?"
Willi war sofort von der Partie. Nur Sophie schien noch etwas mit sich zu hadern.
"Ach komm schon. Ich gebe die Runde auch aus. Das kommt nicht allzu häufig vor."
"Na gut, aber nur ein kleines Match."

Zufrieden strahlte er vielsagend seine Freunde an.
"Na seht ihr. Da leckt ihr halt Fett, wenn ihr nicht wollt! Verkriecht euch ruhig hier und lasst euch eure Gewinnchance entgehen. Nicht das ihr eine gehabt hättet." Mit erhobenem Haupt verließ er den Raum. Sophie und Willi folgten ihm.

Kaum waren die drei aus ihrem Blickfeld verschwunden, öffnete Micha schon den Geheimgang und postierte sich vor einem der Schlitze. Von hier aus konnte man direkt auf den Kamin und das Bild darüber blicken. Perfekt!

Außerdem konnte er noch sehen, wie Xaver Sascha nach fünf Minuten drängte nachzukommen. "Was wenn jemand kommt und auf einmal das Bücherregal ein riesen Loch in der Wand freigibt? Nun komm schon, den Schokoriegel kannst du auch noch hier drinnen auspacken!"

 

Xxx

Ca. 21 Uhr kam T. vom Billard zurück. Zuerst dachten die Jungen, er sei die schwarze Rose, weil sie nur einen dunklen Schatten erkennen konnten, der im Halbdunkel in den Raum geschlichen kam. Doch dann erkannten sie den Braunhaarigen. Kurze Zeit später war er zu seinen Freunden in den Geheimgang geschlüpft.
"Und? Hat sich schon was getan?"
Doch da die Freunde keine Erfolge verkünden konnten, kehrte schnell wieder Ruhe in den kleinen staubigen Raum.

Etwa gegen 22 Uhr begann Sascha unruhig zu werden. Er rannte ständig hin und her, vertilgte einen Schokoriegel nach dem anderen und baute mit dem Papier kleine Türmchen.
"Manno, irgendwann muss sich das Mädel doch mal blicken lassen. Wir hocken jetzt schon geschlagene zwei Stunden hier und nichts geschieht. Wieso seit ihr euch eigentlich so sicher, dass die schwarze Rose heute hier auftaucht? Hat sie euch eine Nachricht auf Band gesprochen?"

Jeder wusste, dass Sascha nicht die Geduld in Person war, aber über etwas mehr Selbstdisziplin hätten sich jetzt alle gefreut.
Entsprechend gereizt reagierte T. auch.
"Nein, aber sie hat uns eine Brieftaube mit einem lavendelfarbenen Band geschickt. Darauf stand: >Heute fangt ihr mich!<"
Seine Stimme troff nur so vor Sarkasmus. "Und jetzt sei brav, gib Pfötchen und hör auf bellen Waldi."
Das konnte Sascha nicht auf sich sitzen lassen. "Ich bin doch kein Hund!"
"Kläffst aber genauso viel. Wie so eine kleine Fußhupe."
Micha musste bei dem Versuch sich Sascha als Pinscher vorzustellen herzlich Lachen.

Während die anderen Drei abgelenkt waren, beobachtete Xaver weiter den Raum. Plötzlich sah er einen Schatten.
"Pscht. Seit leise, es geht los."
Von einer Sekunde zur nächsten verstummte das muntere Treiben in dem kleinen Raum und alle drängten sich zu den Schlitzen. Der Aufenthaltsraum war mittlerweile etwas abgedunkelt. Eine zeitliche Einstellung, die Strom sparen sollte.
Nur noch zwei Leuchter waren an. Ihre Kraft reichte nur aus den halben Raum zu erhellen. Und genau in der dunklen Hälfte bewegte sich etwas.

Deutlich erkannte man die Umrisse einer dunklen Gestalt. Schnell und lautlos schlüpfte sie in den Raum, vergewisserte sich aber vorher noch einmal, dass auch wirklich niemand darinnen war.
Von den vier Jungen, die sich hinter dem Bücherregal befanden, konnte sie ja nichts wissen.
Als sie sicher war bewegte sie sich zielstrebig Richtung Kamin.

Es war nicht das Erste mal, dass Xaver wie in den Bann gezogen war von den perfekten Bewegungen der Gestalt. Keine war auch nur im geringsten Ansatz überflüssig.
Je länger er sie beobachtete, umso mehr wurde er das Gefühl nicht los, diese Gestalt zu kennen.

Kurz darauf hatte der Schatten den Kamin erreicht. Leider lag auch dieser Teil des Raumes im Dunkel, sodass man nur Schemen erkennen konnte. Elegant machte die Gestalt sich daran das Bild von der Wand zu nehmen. Was ihr auch ohne Schwierigkeiten gelang.

T. machte anstalten lossprinten zu wollen, doch der Schwarzhaarige hielt ihn abrupt zurück. Dem verständnislosen Blick begegnete er mit einem Nicken auf die Tür des großen Raumes.
Ein zweiter Schatten hatte sich dem Dunkel angeschlossen. Dieser war allerdings etwas kleiner und wirkte dicklich und plump.

"Häng das Bild zurück Breuer. Sonst bereust du es. Das Spiel ist aus." Der Nachtwächter!

Doch der Schatten am Kamin dachte gar nicht daran das Gemälde wieder zurückzuhängen. Ohne eine Reaktion fuhr er in seinem Schaffen fort.
Die Stimme des Nachtwächters wurde daraufhin Nachdrücklicher. "Hörst du schlecht? Häng das Bild zurück!"
Wieder keine Reaktion.
So verstrichen endlos lange Sekunden.

Dann plötzlich schnellte die Gestalt vom Kamin. Sie sprintete bis zur Tür und versuchte an ihrem Hindernis vorbei zu kommen. Das Bild hatte sie dabei unter den Arm geklemmt.
Mit einer Reaktionsschnelligkeit, die man dem kleinen, rundlichen Mann gar nicht zugetraut hätte schnappte er zu und erwischte den Dieb. "Jetzt hab ich dich, du Früchtchen." Verächtlich sprach er auf die dunkle Gestalt ein. "Dachtest wohl, wir würden dir deine Spielchen durchgehen lassen. Ha, das hast du nun davon!"

Leider standen der Nachtwächter und die schwarze Rose noch immer im unbeleuchteten Teil des Raumes.  Somit war immer noch nicht klar, wer sich hinter ihr verbarg. Ihre Figur hätte zu einer Frau, wie auch zu einem Mann gepasst. Es war einfach zu dunkel, um markante Merkmale auszumachen.

Der kleine dicke Mann schüttelte die Gestalt, als wenn sie ein Sandsack wäre.

Ohne zu zögern schoss Xaver aus seinem Versteck hervor und auf die beiden Gestalten zu. Der Nachtwächter war kurzweilig so perplex, dass er die schwarze Rose vergaß.
Diese nutzte diese geschenkten Sekunden und verpasste dem Mann einen kräftigen Tritt gegen das Schienbein. Vom Schmerz übermannt fiel er nach hinten. Aber statt sein Opfer loszulassen, klammerte er sich wie ein ertrinkender an es und zog es mit sich in die Tiefe.

Beide gerieten ins Licht und Xaver stockte der Atem. "Das ... das kann doch nicht ... !"

Die schwarze Rose mache sich von dem Nachtwächter los und sprintete aus dem Raum. Xaver war vollkommen perplex. Er brauchte noch einige Sekunden um reagieren zu können. Als er aber realisierte, dass die schwarze Rose zur Flucht angesetzt hatte, war es schon fast zu spät. Er lief ihr hinterher und auf dem Gang sah er sie gerade noch um die Ecke biegen.

 

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T., Micha und Sascha blickten wie vom Donner gerührt aus ihren Versteck und verarbeiteten die Show, die sich ihnen eben geboten hatte. Was war da gerade passiert? Xaver war ohne ein Wort zu verlieren losgestürmt. Dann das Handgemenge an der Tür und nun waren die Beteiligten verschwunden.

Leider hatten sie nicht sehen können, wer die schwarze Rose war, da sie in dem Durcheinander in einen toten Winkel geraten war, der vom Geheimgang aus nicht zu überblicken ist. Doch sie hatten Xavers Reaktion gesehen. Er kannte sie!

Die Spannung war nicht mehr auszuhalten.

 

Xxx

Xaver schoss durch die Gänge. Immer dicht hinter der schwarzen Rose. Sie hatte den Jungen schon seit Tagen Fragen aufgegeben und nun schien es so, als würden sie bald geklärt werden.

Doch zuerst musste Xaver sie erwischen. Das letzte Mal konnte sie ihn abhängen, doch dieses Mal würde er sich nicht einfach so abschütteln lassen. Derart angespornt legte er noch einmal einen Zahn zu.
"Warum läufst du weg? Ich weiß doch eh, wer du bist."

Ein kurzer Ruck ging durch die dunkel gekleidete Gestalt vor ihn. Dann völlig unerwartet wurde sie langsamer und hielt zu Xavers Überraschung sogar an. Man konnte sehen, wie sie mit sich rang. Doch dann drehte sie sich um und schaute Xaver direkt in die Augen.
"Du hast recht. Vielleicht kannst du mir ja sogar helfen."


~~~<Fortsetzung folgt >~~~

by Cassy


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