Titel: Der Fall schwarze Rose
Autor: Cassy
Teil: 08/13
Genre: Reale Welt / Dedektivgeschichte ( naja, fürn Krimi reichts nicht ganz )
Rating: G
Disclaimer: Original! Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen sind rein zufällig und nicht gewollt!
Warnung: hm, freche Rotzbengel
Kommentar: Es ist meine allllller erste Geschichte, also nicht so streng sein.
Inhalt: Wer schleicht so spät durch Nacht und Wind, es ist der Dieb mit seinem ... Glasschneider ... ^__~ / 4 Freunde nehmen sich einem Fall an ...
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Urplötzlich spürte Micha Hände auf seinen Schultern und zuckte unweigerlich zusammen. Er war so erschrocken, dass er schon glaubte sein Herz würde jeden Moment aussetzen. Doch dazu kam es erst gar nicht. Denn neben dem Gesicht des blonden Jungen tauchte auf einmal T. auf. Der Braunhaarige bewegte sich immer tiefer. Und tiefer und iefer...
T. beobachtete Micha aus den Augenwinkeln. Dessen Augen weiteten sich mit jedem Zentimeter, den sich T. nach unten bewegte. Der Größere leckte sich noch einmal voller Vorfreude über die Lippen und biss dann genüsslich, ohne Micha aus den Augen zu verlieren, in die Banane. Die Gesichtsfarbe des Kleineren wechselte über leichte Röte bis hin zu einer tomatenähnlichen Färbung.
- Wie süß. Hach ich bin aber auch fies. -
„T.? Ihr seit schon wieder zurück?“ Welch galanter Stimmungswechsel. Micha versuchte so panisch seine Verlegenheit zu überspielen. T. wollte ihn nicht allzu sehr quälen und ging somit darauf ein.
„Schon?“ Gespielt beleidigt zog er einen Schmollmund, musste aber gleich darauf herzlich über das immer noch sehr
verdatterte Gesicht von Micha lachen.
„Lass das.“ Micha schob T. energisch aus seiner Reichweite. Doch dieser ließ sich ob dieser Abweisung nichts anmerken.
„Was denn? Ich hab doch nur Hunger.“ Versuchte er sich scheinheilig zu verteidigen. „Die ganze Zeit hör ich das Schmatzen von Sascha und schelte mich innerlich einen Dummkopf, dass ich mir kein Essen mitgenommen habe. Obwohl, die Kekse von Margarete waren schon lecker. Das muss ich zugeben.“
T. berichtete, was er und Sascha an diesem Nachmittag alles erlebt hatten.
Nach dieser Schilderung besann sich T. aber und sah Micha neugierig an. „Und, hast du irgendetwas neues herausgefunden?“
„Hm, eigentlich nicht viel.“ Musste Micha eingestehen. „Der Ring wurde in der selben Ausstellung gestohlen, wie der
Kerzenständer. Aber, dass konnte man sich auch vorher denken.“
„In der selben Ausstellung? Dann kann es also sein, dass nicht nur diese beiden Gegenstände gestohlen wurden? Hast du mal nachgeprüft, ob noch etwas weck ist?“
„Ja, aber genau da liegt das Problem meiner nur stolprig voranschreitenden Nachforschungen. Es gibt ein Verzeichnis auf der Homepage, aber der Link dazu ist tot. Ich kann ihn also nicht einsehen. Zu dumm.“
Der Größere straffte seine Schultern. „Na gut Struppel, der eigentliche Grund, warum ich hier bin besteht eigentlich auch
darin dich abzuholen. Wir müssen noch schnell zu Xaver. Der sitzt immer noch in der Bibliothek über seinen Büchern.“
„Ist OK. Ich muss nur noch aus dem Netzt und den Computer herunterfahren, dann können wir los.“ Noch während Micha sprach, trennte er die Verbindung und gemeinsam gingen sie zur Tür.
„Struppel?“
 
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In der Bibliothek trafen sie auf Sophie, die schon fast ihr Buch durch hatte und einen unter Zeitungen vergrabenen Xaver.
T. deutete leicht belustigt auf den Berg. "Na Xaver, da hast du dir ja einen haufen Altpapier zusammengesucht. Ist irgendwas dabei herausgekommen?"
Der Schwarzhaarige schaute leicht erschrocken zu den Neuankömmlingen. Doch er fasste sich schnell wieder und wenn man genau hinschaute, dann konnte man ein glitzern in seinen Augen warnehmen.
"Oh ja! Ihr werdet staunen."
Bevor Xaver weiterreden konnte nickte T. unauffällig zu Sophie.
Doch so unauffällig, wie T. meinte war seine Geste anscheinend doch nicht.
"Du brauchst gar nicht so geheimnisvoll tun T., ich habe das Nicken mitbekommen."
Ertappt hob T. seine Arme. Dann wandte er sich wieder Xaver zu. "Kommst du mit? Besprechung."
"Ok, ich räum nur noch die Zeitungen weg und leih mir 2-3 aus."
Nach einigem hin und her fanden die Jungen doch noch zu ihrem Treffpunkt. Wie konnte es anders sein, T.'s und Micha's Zimmer.
Sascha hatte geduscht und saß nun mit einem Handtuch um die Schultern un einem Schokoriegel in der Hand auf T.'s Bett. Neben ihm hatte es sich Xaver gemütlich gemacht. Alle Augen richteten sich nun auf ihn.
"Und? Erzähl."
Der schwarzhaarige schnappte sich eine der Zeitungen, eine aus dem Jahre 1995, und breitete sie auf dem Boden aus. Dann
setzte er sich daneben auf den Boden und deutete auf ein Foto.
"Die beiden hier vorne, der Jungen und der ältere Herr, sind Leon und Rufus Breuer. Sie sind nicht, wie wir erwartet hatten Sohn und Vater, sondern Enkel und Großvater."
Mittlerweile waren alle von ihren Plätzen aufgestanden, hatten sich auf dem Boden um die Zeitung verteilt und schauten interessiert hinein.
Sascha war ganz begeistert. "Der kleine sieht ja süß aus. Sommersprossen, Haare ganz wuschelig, kurze Hose und aufgeschrammtes Knie. Ein richtiger Lausbub. Und Rufus scheint mir auch ein sympatischer Mann zu sein."
"Ja, sowas habe ich mir auch gedacht. Dieses Bild wurde kurz vor einer neuen Ausstellung gemacht. Aber schaut euch mal die Typen im Hintergrund an."
Es dauerte, bis die Anderen wußten, was der Schwarzhaarige meinte, doch dann besahen auch sie sich die beiden Männer, welche etwas Abseits standen, genauer.
T. viel es wie Schuppen von den Augen.
"Sag nur, dass ist der Keller?! Tatsächlich, ich glaub ich spinne. Was macht der auf dem Foto?"
"Ich muss zugeben, ich habe keine Ahnung. Aber schau doch mal, wem er da zuprostet."
Die Antwort kam wie aus einem Munde. "Der Nachtwächter!"
"Genau! Harry Kohlberg."
T. raufte sich die Haare. "Ich glaub, ich krieg 'ne Kriese! Was geht da vor sich? Und der Keller wollte uns doch glatt vormachen, dass er einen Rufus Breuer nicht kennt. So ein ..."
Wild gestikulierte er um sich.
"Das hast du ihm doch eh nicht geglaubt." Micha
hatte natürlich recht, aber trotzdem.
Der Blonde wandte sich wieder Xaver zu. "Hast du noch etwas herausgefunden?"
"Ja, ich habe hier noch eine ein paar Tage spätere Zeitung."
Xaver nahm sie sich und breitete auch diese auf dem Boden aus. Dann tippte er auf einen Artikel.
"In dem Artikel steht, dass in die Ausstellung eingebrochen wurde. Der Schaden konnte aber noch nicht angegeben werden."
Bei diesen Worten wurde Micha hellhörig. "Es wurde eingebrochen? Dann handelt es sich hier warscheinlich um die Ausstellung, in der auch der Ring und der Kerzenständer gestohlen wurden."
"Ja, und Keller und der Nachtwächter wußten davon. Stellt sich die Frage, ob der gefärdete Gegenstand, welcher sich noch im Internet befindet auch aus der Ausstellung stammt."
"Kann sein, aber welche Rolle spielen unser lieber Direx und der Kohlberg?"
"Wir sollten als nächstes versuchen herauszufinden um was es sich bei dem Gegenstand genau handelt und so dem Dieb zuvorkommen.
Sascha hatte gerade den letzten Bissen seines Riegels vernichtet und schaute schmatzend, aber auch kritisch in die Runde.
"Schön und gut, aber wie wollen wir das anstellen?"
Das T-Shirt von Micha mußte wieder leiden. Man spürte direkt, wie er nachdachte.
"Haben wir hier denn noch etwas besonders Wertvolles?" Versuchte es Sascha.
Sie überlegten lange, kamen aber auf diesem Wege aber nicht weiter.
"Hier scheint irgendwie alles wertvoll zu sein. Selbst die Lampen. Ist mir vorher nie aufgefallen."
Eine seltsame Andächtigkeit befiel die Jungen, jeder schaute vor sich hin.
Plötzlich erwachte Micha aus seiner Starre und sprang vom Boden auf.
"Das habe ich ja ganz vergessen. Als ich vorhin auf der Internetseite war, habe ich mir vorsichtshalber die Telefonnummer von dem Atelier herausgeschrieben, in dem der Ring und der Kerzenständer ausgestellt waren."
Der blonde Junge griff in seine linke Hosentasche und brachte ein zerknittertes Stück Papier zum Vorschein. Er faltete es auseinander und eine Telefonnummer kam zum Vorschein.
Das Papier gab er T.. Dieser nahm es freudig entgegen und ließ es sich nicht nehmen dem Kleineren in den Schwitzkasten zu nehmen und tüchtig durch die Haare zu wuscheln.
"Strubbel, du bist spitze. Los, wir gehen gleich ins Foyer und rufen schnell dort an. Noch dürfte jemand im Büro sein."
Gesagt, getan. Schon waren die Jungen, mit einem von T.'s Attacke noch etwas benommenen Micha im Schlepptau, unterwegs Richtung Telefon.
Sie folgten dem Gang, vorbei an den Zimmern der anderen Jungen und dem Aufenthaltsraum. Genau vor diesem stoppte Micha aprupt. Sein Blick musterte den Raum genau. Doch dann ging er Kopfschüttelnd weiter. Niemand schien seine Reaktion auf den Raum zur Kenntnis genommen zu haben.
Ohne es zu merken fing er an mit dem Saum seines T-Shirts zu spielen.
"Ist dir nicht gut? Du siehst so ernst aus."
T. hatte nun doch eine Veränderung in Michas Verhalten bemerkt und sich zurückfallen lassen. Besorgt sah er Micha in die Augen. Dieser schaute aber nur zurück und begann zu lächeln. Schweigend gingen die beiden Jungen nebeneinander her.
 
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Kurz darauf erreichten sie das Foyer. T. stellte sich genau vor das Münztelefon, welches den Schülern zur Verfügung stand und kramte den Zettel mit der Telefonnummer des Ateliers aus seiner Hosentasche. Dann nahm er den Höhrer in die Hand und wählte die Nummer.
Am anderen Ende begann es zu klingeln.
Micha, Xaver und Sascha standen etwas hinter ihm und beobachteten T.'s Treiben. Mit jeder verstreichenden Sekunde breitete sich mehr und mehr Nervosität im Raum aus. Begleitet vom rytmischen Klopfen von T.'s Fingern, welche eine imaginäre Melodie spielten um seine Anspannung im Zaum zu halten, wurde die Situation fast unaushaltssam.
Dann klickte es in der Leitung und eine freundliche Frauenstimme leierte einen Text herunter, den sie warscheinlich schon 1000 mal gesagt hatte.
"Hallo, hier Petra Worms Art House Reichsweg. Was kann ich für sie tun?"
"Guten Tag, mein Name ist Tom Schneider. Ich hätte da eine Frage zu einer ihrer Ausstellungen, die allerdings schon 5 Jahre zurückliegt. Und zwar von einem gewissen Rufus Breuer."
"Rufus Breuer? Warten sie einen Moment, ich verbinde."
Eine Melodie erklang.
"Und?" Alle Augenpaare richteten sich auf T., welcher genervt den Hörer vom Ohr gerissen hatte.
"Ich werde verbunden."
Die Anspannung in den Jungen wuchs.
"Will jemand Schokolade?" Sascha hielt mit seiner linken Hand einen Schokoriegel hoch, während er mit der rechten einen zum Mund führte.
Micha drehte sich zu ihm. "Bevor du alles alleine Essen musst. Gib her."
So hatte Sascha sich das ja nun nicht vorgestellt. Seit wann sagte denn jemand ja? Widerwillig reichte er seine Nervennahrung herüber. Allerdings nur um zu sehen, dass der Blonde seinen Schatz gar nicht aß, sondern einfach in seine Hosentasche steckte, um dann wieder nachdenklich an seinem T-Shirt zu ziehen und zu drehen. Gerade setzte er zu einem Protest an, als T. ihn unterbrach.
"Ruhe, es hebt jemand ab."
"Hallo, hier Meißner."
"Herr Meißner? Guten Tag, mein Name ist Tom Schneider. Ich hätte eine Frage bezüglich der Ausstellung von Rufus Breuer vor fünf Jahren."
"Rufus Breuer? War das nicht die Ausstellung, in der eingebrochen wurde? Eine schreckliche Sache, sie hat dem Ansehen unseres Unternehmens sehr geschadet."
"Das tut mir leid."
"Hm. Was willst du denn wissen?"
"Und zwar rechergiere für einen neuen Artikel des Magazines der Jugendorganisation KAAMF über die Vorgehensweise von Kunstdieben. Bei den Nachforschungen bin ich über sie gestolpert und würde nun gerne wissen, ob es ein bestimmtes Einbruchsmuster gab, oder was z.B. alles noch
neben dem Ring und dem Kerzenständer, von denen wir bereits wissen, gestohlen wurde."
"Aha, interessierten jungen Leuten helfe ich gerne. Moment..."
Dann konnte man hören, wie das Telefon zur Seite gelegt wurde und Papier zu rascheln begann.
T. drehte sich zu seinen Freunden und zeigte mit dem Daumen nach oben.
Es dauerte noch eine Weile, dann wurde der Hörer am anderen Ende der Leitung wieder aufgenommen.
"Ich habe gerade einmal nachgesehen, schließlich ist die Ausstellung doch schon einige Zeit her."
"Und?" T. wurde unruhig. "Was haben sie
herausgefunden?"
"Naja, über irgendwelche Einbruchsmuster kann ich dir nichts sagen, dafür habe ich zu wenig Ahnung, aber wie du schon sagtest wurde ein Ring und ein Kerzenständer gestohlen."
"Und noch etwas?"
"Ja tatsächlich, es wurde noch etwas gestohlen..."
Den Rest bekam T. nicht mehr mit. Micha hatte plötzlich aufgeschriehen und wedelte nun mit den Armen um sich. Dem größeren wäre daraufhin beinahe vor Schreck das Telefon aus der Hand gefallen.
"Na klar, das Gemälde im Aufenthaltsraum. 'Silbersee'!" Micha war ganz aus dem Häuschen.
"Wah, was ist los? Mensch Micha erschreck mich nicht so."
"Hallo? Herr Schneider? Alles OK bei ihnen?"
"Was? Oh, ähm ja, ein Freund von mir ist ihnen gerade ins Wort gefallen, entschuldigen sie bitte. Können sie mir bitte noch einmal sagen, was gestohlen wurde?"
"Natürlich. Ein mehrere 100.000 € wertvolles Gemälde mit dem Namen 'silberne Lagune'."<
"'Silberne Lagune'... Danke. Das reicht mir auch schon, tschüß!"
Der arme Herr Meißner wußte gar nicht, wie ihm geschah. Er wollte sich gerade über die plötzliche Eile des Jungen wundern, als er auch schon das Hupen in der Leiung hörte. Aufgelegt.
 
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"Wie kommst du darauf Micha?"
"Vorhin sind wir am Aufenthaltsraum vorbeigekommen. Ihr wisst doch, dass über dem Kamin das Lieblingbild vom Keller
hängt. 'Silbersee' Naja und da habe ich eins und eins zusammengezählt."
"Herr Meißner, der Typ, mit dem ich gerade gesprochen habe, meinte, dass ein Gemälde mit dem Namen 'Silberne Lagune' gestohlen wurde. Komischer Zufall, oder?" Verschwörerisch schaute er in die Runde.
"Wir haben unser neues Objekt."
"Und was machen wir jetzt." Murmelte Sascha mit
vollem Mund.
"Wir gehen natürlich in den Aufenthaltsraum und beobachten das Bild. Ist doch klar. Irgendwann kommt die schwarze Rose und wird versuchen das Bild zu klauen, da bin ich mir sicher."
Sascha blickte T. skeptisch an. "Und wie genau stellst du dir das vor? Wenn wir genau daneben sitzen kommt sie bestimmt. Schließlich will sie ja, dass wir aus erster Hand erfahren, wer sich hinter dem Namen 'schwarze Rose' verbirgt. Mensch, das Mädel ist doch nicht blöd!"
Sascha schmiss die Arme in die Luft und drehte genervt mit den Augen. "Ah ja, natürlich Mister Schlaumeier, warscheinlich sind wir ja unsichtbar."
"Genau das."
Zufrieden beobachtete T., wie ihn alle fragend anvisierten.
"Hey, ihr müsst immerhin beachten, das wir uns in einem alten Schloss befinden. Kommt mal mit."
~~~<Fortsetzung folgt >~~~
by Cassy