Titel: Unerreichbar nah
Autor: Whisper
Teil: 11/11

Genre: Fantasy
Rating: MA
Copyrights: Alles meins! Selbst drüber staun!
'Once in a lifetime'-Sarah Brightman--> gehört natürlich NICHT mir!
Warnung: [ANGST] [LEMON]
Kommentar: Meine Debutstory!......ein Wechselbad der Gefühle! *eg*
Feedback: Ich bin der Feedbackfresser...und ich hab HUNGER! *knurr*

"blabla" Gesprochenes
,blabla' Gedanken
,Wort' Betonung
/blabla/ Erinnerung
//Alex//
\\Xela\\


Teil 10 | Teil 11


Rotes Mondlicht auf reflektierendem Spiegelglas.
Sehnsucht und Verlangen zum Greifen nah.
--- Unerreichbar nah ---

UNERREICHBAR NAH

21.Ausweglos

Strahlend hell schien der Mond durch mein Fenster, ein glühend rot schimmernder Ball hoch am Nachthimmel, dessen Licht mein Zimmer illuminierte, sich einem Spotlight gleich in der reflektierenden Glaswand spiegelte. Ein seltsamer und vor allem seltener Anblick.
Ein Schrei zerriss jäh die Stille, ließ mich herumwirbeln und in den Spiegel starren. Noch nie hatte ich etwas ähnliches gehört. Ein Laut aus den Tiefen einer gemarterten Seele, genährt von Verzweiflung und Schmerz. Niemals hätte ich gedacht, dass eine menschliche Kehle zu solch einem Laut fähig wäre.
Aber am Erschütterndsten war, dass der grauenhafte Klang von meinem besten Freund stammte. Mit dem Rücken zur Wand saß er mit angezogenen Knien auf seinen Decken, die Arme fest um sich geschlungen, gefangen in einem Alptraum. Besorgt versuchte ich ihn zu wecken, aus seinem offensichtlichem Grauen zu befreien, während der ohrenbetäubende Schrei immer noch anhielt, alle Luft in Xela's Lunge verbrauchte und die gesamte Kapazität seiner Stimme ausschöpfte, wenn nicht sogar überschritt. Gellend rief ich seinen Namen, doch gegen diese Lautstärke kam ich einfach nicht an. Hilflos hämmerte ich mit den Fäusten gegen die uns trennende Spiegelwand, nichtachtend des Schmerzes in meinen Händen und der Gefahr das Glas zu zerbrechen, sofern er bloß aufwachte und dieses unerträgliche Wehklagen endlich beendete. Schließlich nach schier unendlicher Qual brach seine Stimme und erstarb in einem heiseren Krächzen. Endlich drang der Lärm den ich verursachte zu ihm durch und er schreckte wie Espenlaub zitternd aus seinem Schlaf auf. Hustend und keuchend holte er erst mal tief Atem, füllte seine bis an die Grenze zur Ohnmacht ausgeschöpfte Lunge mit lebensspendender Luft. Unbewusst hob er unsicher die Hand an seine Stirn, berührte zögerlich die Haut, befingerte ungläubig eine lange, weiche Haarsträhne, während die andere Hand tastend auf seinem Oberkörper auf die Reise ging, gerade so als würde er sich seines körperlichen Zustandes versichern. Hörbar seufzte er erleichtert auf und ich entspannte mich etwas.
Einen Herzschlag später öffnete er die Augen. Desorientiert besah er sich den kahlen Steinboden zu seinen Füßen. Zögernd hob er den Blick und sah sich verwundert um, als könne er nicht glauben tatsächlich in seiner Zelle zu sitzen. Schließlich, mir kam es wie eine Ewigkeit vor, heftete sich sein Blick auf mich und ich schluckte krampfhaft. Zwei aufgewühlte lavendelfarbene Seen blickten mir entgegen, in deren verschleierten Tiefen sich die Gefühle eines Menschen spiegelten, der die Hölle gesehen hat. Die Augen eines Gejagten, der keinen Ausweg mehr sah.
Mein Gott was hatte er bloß geträumt? Seine sonst so angenehm sanfte Stimme war rauh wie Sandpapier als er ungläubig meinen Namen flüsterte.
"Alex" In diesem einen Wort klang eine ganze Flut von Emotionen mit, langte nach mir wie eine um Hilfe flehend ausgestreckte Hand. Nicht einen Augenblick ließ er mich aus den Augen, klammerte sich mit Blicken an mir fest, als hätte er Angst ich würde vor seinen Augen verschwinden. Ich selbst stand wie angewurzelt vor dem Spiegel, die Hände immer noch zu Fäusten geballt, doch nun auf dem Glas ruhend. Ohne einen Muskel zu rühren starrte ich Xela an. Er war so anders als sonst, als hätte ich ihn in einem Moment ertappt in dem er seine Maske aus Fröhlichkeit nicht trug. Was verschwieg er mir bloß? Solch ein Charakterwechsel aus heiterem Himmel war einfach unmöglich.
Erschöpft lehnte er sich mit dem Kopf gegen die Mauer hinter ihm und brach somit den Kontakt. Aufseufzend schlug er beide Hände vors Gesicht, bedeckte seine Augen, ließ sie dort einen Moment ruhen bevor er nach oben hinweg mit gespreizten Fingern durch seine Haare strich. Als er die Augen wieder öffnete war es als hätte es die Zeitspanne zwischen Aufwachen und eben nicht gegeben. Ruhig blickte er mir entgegen. Die Maske wieder an ihrem Platz.
Beherrscht. Die Gefühle unter Kontrolle.
Unglaublich. Dachte er wirklich ich würde diese Sache - was immer es auch war - auf sich beruhen lassen? Jetzt, da ich andeutungsweise wusste wie er wirklich empfand? Oh nein, mein Freund! Da täuschst du dich!
"Xela, was ist los? Ich merk doch, dass etwas nicht stimmt!", bemühte ich mich um einen ruhigen Tonfall um ihn nicht noch mehr zu verschrecken.
Beinahe unmerklich zuckte er ob meiner Worte zusammen, fing sich aber sogleich wieder. Fest erwiderte er meinen Blick und meinte sanft: "Nichts!" Erregt schlug ich mit einer Hand gegen die Scheibe, meine Beherrschung vergessend. "Verdammt Xela! Lüg mich nicht an!", ereiferte ich mich.
Daraufhin stieß er sich vom Boden ab, richtete sich auf und ging die paar Schritte zum Fenster hinüber, zeigte mir die kalte Schulter. Ernst blickte er eine Weile hinaus. Die Stille, die sich zwischen uns ausbreitete lastete schwer auf meinen Nerven. Anscheinend zu einer Entscheidung gekommen wandte er sich vom Fenster ab und kam zu mir an den Spiegel. Abwartend betrachtete ich ihn, mir gefiel absolut nicht was ich in seinem Gesicht las. Nur mühsam erhielt er die ruhige Fassade aufrecht, dahinter brodelten die Gefühle. Aus traurigen Augen sah er mich an.
"Komm schon, mein Freund! Rede!", ermutigte ich ihn.
"Ich dachte ich wäre bereit!", meinte er plötzlich zusammenhangslos, fast als würde er zu sich selbst sprechen. "Bereit? Wofür?", hakte ich nach, selbst die kleinste Information ausnutzend. Er verheimlichte mir etwas, dass ihn sehr belastete, das spürte ich genau und diesmal würde ich nicht eher aufgeben bevor ich es herausgefunden hatte. Ertappt sah er mich plötzlich wieder aus klaren Augen an. ".....um mich von dir zu verabschieden", rettete er sich gerade noch mal. "Ich...hab dich sehr gern. Ich wollte nur das du das weißt bevor...",ein krampfhaftes Schlucken, "...ich gehe." Errötend blickte er zur Seite, mied meinen Blick. So sehr mich dieses Bekenntnis auch freute, ging ich nicht darauf ein. ,So leicht windest du dich nicht aus der Sache Xela!' "Das freut mich. Und was noch?", begann ich ruhig. Überrascht sah er mich wieder an, sprachlos. "Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich dir abkaufe, dass das alles gewesen ist!", legte ich wütend los. "Glaubst du etwa ich bin blind und taub? So wie du verhält sich doch niemand der die Freiheit vor Augen hat, nur noch auf seine Entlassung wartet. Schon gar nicht wenn es nur noch einen Tag lang dauert! Also rück schon raus mit der Wahrheit!", böse funkelte ich ihn an.
"Was geschah bloß in jener Nacht in der du nicht in der Zelle warst und dann SO wieder aufgetaucht bist? Seitdem stimmt doch etwas nicht!", meinte ich auf seine Erscheinung deutend. "Du sagtest lediglich du seist abgeurteilt worden. Bis heute hast du mir noch nicht verraten warum du überhaupt hier einsitzt! Xela, sei ehrlich mit mir! Wenigstens noch dieses letzte Mal!", bat ich ihn erregt. Wieder einmal senkte sich Stille über uns und ich wartete immer noch aufgewühlt auf seine Reaktion. Besiegt schloss er die Augen, ergeben sanken die bis dahin straff aufrecht erhaltenen Schultern.
"Ich habe keine Schuld", meinte er resigniert. "Viel weniger das Warum zählt als das Wofür", flüsterte er kaum hörbar.
"Ja, aber....dann...", irritiert verstummte ich. Jetzt verstand ich rein gar nichts mehr.
Ich fand mich Auge in Auge mit Xela wieder, um dessen Mund nun ein bitteres Lächeln lag.
"Du willst die Wahrheit wissen? Bitte!" Atemlos wartete ich darauf, dass er fortfuhr. Mit hohl klingender Stimme tat er es auch.
"Morgen....werden sie mich Ba'rak opfern!"





22. Once in a lifetime

// ".werden sie mich opfern!".opfern...opfernopfernopfern. Immer wieder wirbelte dieses Wort durch mein Gehirn, hallte unzählige Male in meinen Gedanken wieder. Geschockt sah ich mein Gegenüber sprachlos an, konnte nicht glauben, was Xela mir da soeben eröffnet hatte. Er, mein bester Freund, ein auserkorenes Rhinuk? Nein! Das durfte doch nicht wahr sein! Ein makabrer Scherz!?
Mühsam konzentrierte ich mich wieder auf Xela, versuchte in seinem Gesicht zu lesen. Jetzt nachdem er es ausgesprochen, eingestanden hatte schien ihn die einzige Stütze die ihn aufrecht erhalten hatte, verlassen zu haben. Mit seltsam entrücktem Lächeln und verlorenem Blick murmelte er noch mal wie zu sich selbst: "Ich dachte ich wäre bereit loszulassen!" Er war hier, doch in seinen Gedanken weit entfernt. Es war das Verhalten eines Menschen der haarscharf an der Grenze zum Wahnsinn balancierte. Ich ertrug es nicht ihn so zu sehen. Es schmerzte mich in tiefster Seele zu erleben wie er sich aufgab, mir mit jeder Sekunde die verstrich mehr entglitt. Frustriert schlug ich gegen das uns trennende Glas. Ohne nachzudenken fuhr ich Xela mit tränenerstickter Stimme an: "Verdammt noch mal! LEBE! Mit aller Kraft, bis zum Schluss!" Bebend hoffte ich auf eine Reaktion auf meinen unbeherrschten Ausbruch, irgendeine Reaktion, solange nur das irre Licht aus diesen schönen Augen verschwand. Aus seiner Versunkenheit gerissen, blickte er mich mit überraschend klarem Blick an. Mit einem Seufzen schloss er die Augen und lehnte sich mit der Stirn gegen das kühle Glas. Ein melancholisches Lächeln zierte seine zitternden Lippen und eine einzelne Träne bahnte sich langsam ihren Weg über seine blasse Wange. Er schien mir nie schöner als in diesem Augenblick.
"Es hat doch keinen Sinn, Alex!", meinte er geschlagen und ließ den Kopf hängen. Schmerzhaft krampfte sich mein Herz bei diesem Anblick zusammen, alles andere außer Xela versank in Bedeutungslosigkeit. Verzweifelt fasste ich nach ihm, riss ihn an mich, nahm seine Lippen in Besitz, küsste ihn mit all dem Gefühl das ich für ihn empfand. Irgendwo in meinem noch funktionierenden Hinterstübchen ging mir auf, dass hier etwas nicht stimmte.
Etwas essentielles war falsch. Der Spiegel! Das musste wieder ein Traum sein, sonst würde doch der Spiegel zwischen uns stehen. Ich war mir nicht sicher ob ich enttäuscht oder erfreut sein sollte. Wenn ich all das hier nur träumte war Xela schließlich nicht in Gefahr, oder?
,Aber er fühlt sich so unglaublich real an!', dachte ich mit geschlossenen Augen. Zärtlich streifte ich seine Lippen. ,Viel weicher als ich letztens geträumt habe!' Streichelnd wanderte meine Hand in seinen Nacken, spielte mit einigen Haarsträhnen, während ich ihn mit der anderen noch fester an mich zog, unwillig ihn loszulassen. Überrascht gab er einen erstickten Laut von sich, öffnete leicht die Lippen um besser atmen zu können. Seit Atemhauch war warm und süß, ließ meine Sinne kribbeln. Federleicht hauchte ich einen Kuss auf seinen Mund. Wie oft hatte ich schon davon geträumt?
Spielerisch leckte ich neckend über seine leicht zitternde Oberlippe, tauchte mit der Zunge in seinen verlockenden Mund, suchte die seine. Sich aus seiner Starre lösend, erwiderte mein Traum-Xela zögernd meine Zärtlichkeiten, entspannte sich, wurde weich in meinen Armen, schmiegte sich enger an mich. Seine Hände kamen auf meiner Brust zu liegen und ich seufzte selig. Dieser Traum entwickelte sich eindeutig zu meinen Gunsten. Noch nie hatte ich so real phantasiert. Mir war als würde alles wirklich passieren.
Xela's schüchterne Antwort auf meine Berührungen, sein warmer Körper, der sich perfekt dem meinem anpasste, fühlte sich einfach zu echt an. Völlig außer Atem brach ich den Kuss ab und wich widerstrebend zurück. Als ich die Lider öffnete blickte ich in Xela's verschleierte Augen, beobachtete wie er sich mit der Zungenspitze die von meinem Kuss schon leicht geschwollenen Lippen leckte und stutzte überrascht.
Wir standen inmitten des Lichtkegels den der ungewöhnlich rote Mond meiner Welt und das Gegenstück aus seiner Welt bildeten. Überall dort wo wir die Spiegelgrenze überschritten, eintauchten in die Welt des anderen, teilte sich das Glas, setzte sich in wellenförmigen Bewegungen um uns fort.
Scheinbar flüssig wie Wasser. Erschreckt zog ich mich zurück und sah zu wie sich die unruhige Oberfläche des Spiegels glättete, seine ursprüngliche Gestalt annahm, die plötzliche Flexibilität leugnend. Nichts von dieser Substanz war an mir zurückgeblieben. Neugierig streckte ich erneut die Hand aus, berührte die nun nicht mehr starre Glasfläche. Wieder teilte sie sich widerstandslos, umfloss meinen eintauchenden Arm.
Xela stand wie unter Schock und beobachtete wortlos mein Treiben. Traum oder nicht, diese Chance würde ich mir gewiss nicht entgehen lassen. Mutig geworden schnappte ich mir Xela's Hand, sandte ein inbrünstiges Stoßgebet gen Himmel und zog.//

\\ Mit vor Aufregung klopfendem Herzen trat ich von Alex gezogen durch den Spiegel. Es fühlte sich an als würde ich durch eine Wand aus stillem Wasser gehen, mit dem Unterschied, dass dies kein Wasser war und ich außerdem trocken dabei blieb. Kühl und geschmeidig umfloss mich die seltsame Flüssigkeit, streichelte angenehm meine Haut, wo immer ich hindernislos hindurchglitt. Es war wie ein Wunder. Flauschig spürte ich den weichen Teppich von Alex' Zimmer unter meiner linken Fußsohle. Wer hätte gedacht, dass es so einfach wäre. Anscheinend hatten die beiden roten Monde das Fenster doch tatsächlich in ein Portal verwandelt. Mit einem einzigen Schritt wechselte ich in Alex Welt über. Wohlige Wärme hieß mich willkommen.
Wie lang war es her, dass mir nur annähernd warm gewesen war? Die Schrittbewegung vollendend zog ich meinen rechten Fuß nach. Für einen Moment erschien es mir als müsse ich den Knöchel durch zähen Schlamm ziehen bevor mich der Spiegel endgültig freigab und ich komplett in Alex's Umarmung stand. Etwas unangenehm Kaltes schmiegte sich um mein rechtes Fußgelenk, erwärmte sich nur langsam. Irritiert riskierte ich einen Blick und erschrak.
Wie eine Fessel legte sich ein Teil des flüssigen Spiegelglases um meinen Knöchel, schillerte bei der kleinsten Bewegung in allen Regenbogenfarben.
Mit einem unguten Gefühl ging ich in die Knie und berührte jenes Ding vorsichtig. Es durchzuckte mich wie ein Stromschlag. Erinnerungsfetzen tanzten vor meinem inneren Auge. Alles Bilder meines Traumes, oder was ich für einen Traum gehalten hatte. Schmerz durchzuckte mich, ließ mich wimmern, mich zusammenkrümmen. Derselbe Schmerz den ich in all seiner Intensität zuvor schon erlitten hatte. Doch es gesellten sich noch andere, für mich noch unbekannte Szenen dazu. Mein Vater. Unerträgliche Qual. Mein eigener gebrochener Körper und über allem die untrügliche Gewissheit zurückkehren zu müssen. Ich bemerkte nicht, dass mir heiße Tränen übers Gesicht liefen.
Dieser schreckliche Traum war keine Illusion gewesen...eher eine Vision.
Aber wieso dann das alles? Wieso war ich nun überhaupt bei Alex wenn ich meinem Schicksal sowieso nicht entkommen konnte? War diese Nacht Strafe oder Geschenk? Schaudernd drängte sich mir eine gewissen Traumszene ins Gedächtnis. Mein eigener Vater der sich, tief über meinen zerstörten Körper gebeugt, gierig an mir verging. Oh nein! Die Ba'rak sollten nicht alles bekommen! Wenn ich schon auf diese Art und Weise enden sollte, dann wollte ich wenigstens selbst mitbestimmen können. Erst jetzt nahm ich wahr, dass Alex's Hand über meiner lag. Hastig sah ich hoch. Seiner Miene nach zu schließen hatte er durch den Kontakt einiges mitbekommen.
Alex. Auch wenn ich es nie für möglich gehalten hätte, dass er mehr als bloße Freundschaft für mich empfand. Sein Kuss verriet ihn, gab seine Gefühle für mich preis. Ich hätte mir nichts besseres wünschen können. Er war die ideale Wahl. Mit niemandem sonst hätte ich dies versuchen wollen.
Sachte umschloss ich seine Hand, zog ihn mit mir auf die Beine. Wortlos hob ich sie an meine Lippen und drückte einen zärtlichen Kuss auf die Handinnenfläche, während ich herausfordernd seinen Blick suchte. Ich hatte meine Entscheidung getroffen.\\

//Wie ein Blitz traf mich der plötzliche Schmerz, riss mich fast von den Füßen. Die grauenhaften Szenen hätte aus einem Horrorfilm stammen können wäre nicht Xela die Hauptperson. Wie Schuppen fiel es mir vor Augen. Das war alles gar kein Traum, weder Xela's noch meiner, sondern erschreckend real.
Aber was war diese Vision dann? Dieser kurze Einblick in etwas, dass ich mir nicht mal in meinen schlimmsten Alpträumen vorstellen konnte. Überall Blut und unerträglicher Schmerz. Ich konnte nicht glauben was ich eben gesehen hatte. Vollkommen perplex starrte ich ihn einen Moment lang an, atmete dann erleichtert aus. Es war egal. Mein Freund war hier doch sicher bei mir.
Schock jagte Schock. Den nächsten verpasste mir Xela selbst. Seine Lippen brannten heiß auf der Haut meiner Handfläche und als ich diesen violetten Augen begegnete war es um mich geschehen. Dieser Ausdruck war eindeutig.
Dennoch fragte ich heiser: "Bist du dir wirklich sicher?" Als Antwort darauf ließ er seine Zungenspitze das Zentrum der Innenfläche kitzeln, ein verführerisches Glitzern in den schönen Augen. Wir verstanden uns auch ohne Worte, mehr Aufforderung brauchte ich wirklich nicht. Zurückhaltung war nun das letzte an das ich dachte. Verlangend riss ich ihn an mich, mit seiner Erlaubnis und diesmal würde kein Wecker klingeln. Hungrig plünderte ich Xela 's süßen Mund, grub meine Finger in sein Haar und hielt ihn am Hinterkopf fest. Überrumpelt hing er in meinen Armen, machte aber keine Anstalten sich zu wehren. Seufzend ließ ich ihm und mir mehr Zeit, knabberte und saugte an seiner Unterlippe, erst dann erforschte ich langsam und genüsslich das warme Innere seines Mundes. Streichelte seine Zunge mit meiner, lockte, ermutigte und schließlich ging Xela selbst auf Entdeckungsreise, drängte den Eindringling in seinem Mund zurück und erforschte auf eigene Faust meine Mundhöhle. Anfangs eher schüchtern doch bald legte er seine Scheu ab.
Atemlos beendete er schließlich dieses Spiel um Luft zu holen. Mir war das nur zu recht, gab es mir doch außer zum Atem schöpfen doch die Gelegenheit neckend nach seinem Ohr zu schnappen und zärtlich am Läppchen zu knabbern.
Dies entlockte ihm ein leises Lachen. Lächelnd küsste ich mich vom Ohr zum Kieferknochen, übers Kinn, den langen, eleganten Hals hinunter bis zur Basis der Schulter, zur Halsschlagader. Ich fühlte das schnelle Pochen des Pulses unter meinen Lippen. Zufrieden stellte ich fest, dass er genauso schnell und flatternd schlug wie der meine. Genießerisch hatte Xela den Kopf zur Seite geneigt, bot mir leichteren Zugang den ich nur zu gern nutzte. Spielerisch biss ich ihn leicht in die Schulter, gerade soviel, dass man die Abdrücke meiner Zähne sah. Dies entlockte ihm ein leises Stöhnen, es klang wie Musik in meinen Ohren. Entschuldigend leckte ich über die gerötete Stelle. Bei deren Anblick kam mir eine Idee. Unschuldig plazierte ich einen kleinen Kuss an diese Stelle, saugte dann daran. Schelmisch grinsend bemerkte ich, dass ich Xela eine Gänsehaut beschert hatte. Kritisch betrachtete ich den roten Fleck den meine Bemühungen hinterlassen hatten. Oh ja, der würde eine Weile halten. Hiermit hatte ich Xela wohl den ersten Knutschfleck seines Lebens verpasst. So abgelenkt war mir entgangen, dass mein Freund währenddessen keineswegs untätig gewesen war. Mit überraschend ruhigen Fingern hatte er es geschafft mich halb meines Hemdes zu entledigen. Die Zipfel hingen aus dem Bund meiner Jeans und soeben löste sich der letzte Knopf aus seinem Loch.
Warme, weiche Hände wanderten schmeichelnd über meine Brust zu den Schultern und kurz darauf verabschiedete sich mein Hemd endgültig. Unbeachtet glitt es zu Boden und blieb dort vergessen liegen. Unfair. Nun hatte mir Xela eins voraus. Ich gedachte das zu ändern. Liebevoll hob ich sein Kinn zu einem erneuten Kuss an. Eigentlich war dieser gedacht um Xela abzulenken, während ich die Bänder seines Oberteils löste, doch dann verlor ich mich selbst in diesem sinnlichen Lippenspiel. Zu behaupten, dass Xela eine schnelle Auffassungsgabe besaß wäre wohl reichlich untertrieben. Aufstöhnend umfasste ich sein Gesicht um den Kuss noch zu vertiefen, ließ dabei die bereits aufgeknüpften Bänder los. Diese verselbstständigten sich, lösten sich von selbst und beinahe unbemerkt glitt nun auch Xela's Kleidungsstück auf den Teppich. Überrascht spürte ich die Kante meines Bettes in den Kniekehlen.
Spontan packte ich meinen ungestümen Engel fester um die Taille, ließ mich hinterrücks aufs Bett fallen und riss Xela somit mit mir. Flink rollte ich mich herum und drückte ihn wie damals im Traum in die Kissen. Welch passender Zufall, dass sie wieder mit schwarzem Satin bezogen waren. Die Phantasie war ihm nicht gerecht geworden, stellte ich bewundernd fest. Vom Aufprall keuchend, mit geröteten Wangen ließ er das Traumbild verblassen.
Ich genoss die vibrierende Wärme seines Körpers unter mir und erlaubte mir für einen Moment mein Gesicht in seiner herrlichen Haarpracht zu vergraben.
Sie duftete nach Lilien. Tief sog ich diesen Geruch ein. Ich fühlte wie sich geschickte Finger in mein Haar schoben und fordernd daran zogen. Der stummen Bitte gehorchend hob ich den Kopf und sah auf Xela hinunter. Aus halbgeschlossenen, verhangenen Augen blickte er mich an. Gebannt hielt ich die Luft an als sich der Zeigefinger seiner anderen Hand in meinen Hosenbund schob und prüfend daran zog. Stumm bildete mein Freund das Wort ,Aus' mit den Lippen und ich beeilte mich dem sexy Befehl nachzukommen. Somit standen wir wohl gleich. Ich mit meiner üblichen Boxershorts und er in diesem Ding das es wagte sich als Hose zu bezeichnen. Eine Erinnerung an mein Traumerlebnis mit Xela suchte mich heim und nach kurzem Überlegen ließ ich ihm dieselbe Behandlung zuteil werden mit der mich sein unwirkliches Alter ego überrascht hatte. Genüsslich bedeckte ich Gesicht, Hals und Brust mit Küssen und kleinen Bissen, wanderte mit der Zunge von einer empfindlichen Brustspitze zur anderen. Erfreut registrierte ich Xela's unbändige Reaktion auf diese Berührungen. Erhitztes Gesicht, lustverhangene, gelegentlich verzückt geschlossene Augen, keuchender Atem, ruheloser Körper - vor allem genoss ich die Laute die ich ihm entlockte. Ein langgezogenes ,Mhmmm', ein leises Stöhnen, Luftschnappen - jeden Laut fügte ich meiner ständig wachsenden Liste der Dinge die ich an Xela liebte an. Aufreizend setzte ich meinen Pfad mit der Zunge über seinen flachen Bauch fort, tauchte spielerisch in den Bauchnabel. Was nun? Oh ja. Grinsend schob ich mich tiefer, umfasste Xela's Becken und presste ihn auf die Matratze, während ich in einer feuchten Spur den äußerst tief sitzenden Bund seiner Hose nachzeichnete. Ein atemloses ,Oh' war meine Belohnung dafür. Ich glaube ich könnte stundenlang sogar dem dümmsten Geplapper zuhören, solange es nur diese Stimme war. Unbemerkt hatte ich die ohnehin schon lockeren Bänder gelöst. Mein Traumvorbild imitierend knurrte ich tief in meiner Kehle, fasste den Bund mit den Zähnen und entfernte das mittlerweile lästig gewordene Kleidungsstück von Xela's makellosem Körper. Es war schon fast erschreckend wie perfekt mein Süßer war. Apropos süß, ich fragte mich ob mein Freund wirklich ,überall' so köstlich war. Als ich genau dies ausprobierte, bog Xela den Rücken durch, warf wild den Kopf zurück und ich hatte eine neue Variante des ,Aaah' für meine Liste. Plus, ich hatte meine Antwort, er war einfach lecker.
Mit Xela's Gegenschlag auf meine süße Tortur hatte ich nicht gerechnet. Nun langte er in meine Haare und zog mich beinahe grob zu einem weiteren Kuss hoch. Ich hätte mir denken können, dass er etwas im Schilde führte, doch gegen diesen Angriff hatte ich nicht das geringste einzuwenden. Binnen Sekunden war auch ich meinen letzten Fetzen Stoff los. Den Zungenkuss beendend stieß er mich aus heiterem Himmel von sich. Irritiert kniete ich in den Laken und beobachtete wie er sich ebenfalls aufrichtete und mich entschlossen ansah. Im nächsten Moment hatte ich beide Arme voll mit Xela, der mich stürmisch umarmte und sich einen weiteren Kuss stahl. Überrascht bemerkte ich, dass er auf meinen Schoß gekrabbelt war und nun rittlings auf meinen Beinen saß. Nicht, dass ich erfahrener war als er, aber das sah mir doch verdächtig.........
Keuchend stockte mir der Atem als ich mich gegen ziemlichen Widerstand in Xela's warme Enge gleiten fühlte. Ein plötzlicher Schmerz in der rechten Schulter ließ mich fest die Zähne aufeinanderpressen. Er hatte mich gebissen. Am ganzen Körper zitternd lag er starr in meinen Armen. Ein Blick zur Seite zeigte mir sein vor Schmerz verzerrtes Gesicht. Schweißfeuchte Haarsträhnen klebten an Stirn und Schläfen, die Augen fest zusammengepresst, salzige Tränen liefen über seine geröteten Wangen. Der Schmerz musste unerträglich sein. Weshalb hatte er das bloß gemacht? So ganz ohne Vorbereitung. Heutzutage wusste doch jeder....nein, er wusste nicht das es auch anders ging. Woher auch?
So schwer es mir auch fiel, verharrte ich bewegungslos um ihm nicht noch mehr Schmerz zuzufügen, versuchte den Schmerz in meiner Schulter als auch in meinen Lenden zu ignorieren. Beruhigend begann ich ihn zu streicheln, versuchte seine Anspannung zu lösen.
,Ach Xela, warum musst du alles überstürzen? //

\\ Verdammt, tat das weh! Es schmerzte wirklich! Schlimmer als alles andere davor. Es fühlte sich an als würde ich entzwei gerissen. Dennoch war dieses Gefühl des Ausgefülltseins unbeschreiblich. Ich atmete flach und keuchend.
Wagte es nicht mich zu rühren. Selbst wenn ich es versucht hätte glaube ich kaum, dass meine zitternden Muskeln mir gehorcht hätten. Also blieb ich genau da wo ich war. Allmählich ließ der Schmerz nach und ich entspannte mich etwas. Ich spürte wieder Alex's streichelnde Hände auf meinem Körper und seine beruhigende Stimme an meinem Ohr. Er küsste zärtlich Tränen weg von denen ich nicht mal wusste sie geweint zu haben. Erst jetzt bemerkte ich den leichten Kupfergeschmack in meinem Mund, schmeckte Blut. Aber nicht meines. Ich hatte Alex gebissen. Hart. Sofort löste ich meine Zähne von seiner Schulter. Entschuldigend küsste ich die verletzte Stelle. Von dieser Geste überrascht entspannte sich Alex ein wenig und bewegte sich dadurch etwas. Überwältigt schnappte ich scharf nach Luft als eine Welle der köstlichsten Empfindungen über mir zusammenschwabte und ein gleißend helles Licht hinter meinen Lidern explodieren ließ. Es schmerzte immer noch wie wahnsinnig, aber es war nichts im Vergleich zu dem unerwartet, wundervollen Gefühl das mich eben mitgerissen hatte. Probeweise bewegte ich meine Hüften etwas und augenblicklich gingen in meinem Kopf die Lichter aus als mich die nächste Empfindungswelle überrollte.
"Nhnn, Alex!!", versuchte ich mich in bittendem Tonfall mitzuteilen, Worte brachte ich nicht mehr zustande. Er schien mich dennoch zu verstehen, denn er begann sich vorsichtig in mir zu bewegen. Abschätzend suchte er in meinem Gesicht nach jeglichem Anzeichen von Schmerz, doch davon bekam ich nicht mehr viel mit. Mein Kopf fiel schwer in den Nacken und mit geschlossenen Augen genoss ich Alex's rhythmische Bewegungen. Nicht lange und ich hatte herausgefunden wie ich mithelfen konnte. Mit einer Hand hielt ich mich an Alex heiler Schulter fest, die andere sinnlos in mein eigenes Haar vergraben, während ich kreisend die Hüften bewegte, jedem von Alex Stößen begegnete. Bald schon reichte uns die langsame Gangart nicht mehr und steigerten das Tempo. Immer schneller, drängender, bis wir es beide nicht mehr aushielten. Atemlos, hungrig nach mehr erbettelte ich mir einen weiteren Kuss, umfasste seinen Kopf mit beiden Händen, kostete dieses Gefühl vollends aus. Ungestüm schmiegte ich mich an ihn. Überraschend ließ er sich nach hinten in die Kissen fallen, hielt meine Hüften fest. Erhitzt suchte ich fragend seinen Blick. Unter Alex sanfter Anleitung setzten wir unser Liebesspiel fort. Mit glühenden Wangen blickte ich in sein ebenfalls erhitztes Gesicht hinunter, streichelte seine mir dargebotene Brust, während ich mich weiter auf ihm bewegte. Mein langes Haar fiel über uns beide, kitzelte unsere nackte Haut, entlockte Alex ein kehliges Stöhnen. Ich lächelte erfreut über diese Reaktion. Unglaubliche Hitze erfüllte mich, pulsierte durch meinen Körper, ballte sich unerträglich in meinen Lenden.
Quälend und trotzdem seltsam befriedigend. Es fühlte sich an, als müsste ich zerspringen. Überwältigt von der Intensität der Gefühle die Alex in mir auslöste schloss ich die Augen als mich ein angenehmer Schauer erzittern ließ. Ein erstickter Laut entrang sich staunend meiner Kehle am Höhepunkt der Lust bevor alle Spannung meinen Körper verließ und ich in Alex's wartende Arme sank.
Ich denke mir wurde eine Weile schwarz vor den Augen, da ich mich auf dem Rücken liegend, über mir Alex, wiederfand. Ich fühlte mich erschöpft und trotzdem seltsam lebendig. Mein Atem ging noch immer keuchend und unregelmäßig, doch ich erholte mich relativ schnell. Allein die Erinnerung an das soeben Erlebte, ließ es mir den Schmerz wert erscheinen, auch wenn ich mich nun etwas wund fühlte. Eine Weile lag ich eng in Alex's schützende Arme geschmiegt da und betrachtete sein entspanntes Gesicht. Endlich hatte ich meinen Platz gefunden, hier fühlte ich mich geborgen.
Die Fessel am meinem Fußgelenk erinnerte mich schmerzlich, dass meine Zeit mit Alex beschränkt war. Gestohlene Momente. Ein Tag noch und dann wäre ich vom Antlitz meiner Welt getilgt und für Alex nur eine Erinnerung an eine einzige Nacht.
Dann wollte ich wenigstens dafür sorgen, dass er sie so schnell nicht vergaß. Stürmisch rollte ich mich herum und küsste Alex begierig auf den Mund. Überrascht schreckte er auf, drückte mich zurück in die Kissen und sah amüsiert auf mich herab. Ich konnte ohne Mühe das Lachen in seiner Stimme erkennen als er beschwichtigend meinte: "Geduld. Wir haben doch die ganze Nacht Zeit!" Er verstand es nicht. Wie auch?
"Ja. Eine Nacht. Eine einzige Nacht!", flüsterte ich drängend. In Leidenschaft aus Verzweiflung geboren schmiegte ich mich eng an ihn und wir küssten uns beide atemlos. "Eine Nacht die du nie mehr vergisst!", bemerkte ich bevor ich sein Gesicht mit fiebrigen Küssen bedeckte.
,Damit du mich nicht vergisst!', hing der unausgesprochene Gedanke zwischen uns. Begierig umschlang ich mit den Beinen seine Hüften und es dauerte nicht lange bis wir wieder zu einer Einheit verschmolzen.
Ein Körper. Eine Seele.
Für eine Nacht.
Eine einzige, unvergessliche Nacht.\\

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Once in a lifetime

When the darkness falls
I will wait for you
I want to drive you crazy tonight
with the full moon
I'll wait for you
Tonight you'll die in my arms
You never dreamt of anything like

Let me dive in
To pools of sin
Wet black leather on my skin
Show me the floor
Lay down the law
I need to taste you more

Refrain:
Then I feel your sea
Raining down on me
Can this be my once in a lifetime
Hell's at heaven's door
As I need you more
You know you're my once in a lifetime

Your whole body will tremble
But this time is reality
Though the time will pass
You'll never
never forget
It will be
only once in your life

When you take me
And make me cry
Then I feel you satisfy
Show me the cage
It's all the rage
And lock it up

Found a part of me
That's a mystery
That will be just once in a lifetime
When the moon is high
Passion never dies
Will you want me for all a lifetime

Once in a lifetime
Once in a lifetime
Once in a lifetime

Giving you my soul
Letting you control
Took away a part of my lifetime
Memories of you
Left me black and blue
Now I know you're once in a lifetime

Refrain

Found a part of me
That's a mystery
That will be just once in a lifetime
When the moon is high
Passion never dies
Will you want me for all a lifetime

Refrain

Found a part of me
That's a mystery
That will be just once in a lifetime

ENDE


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