Titel: Unerreichbar nah
Autor: Whisper
Teil: 01/11

Genre: Fantasy
Rating: MA
Copyrights: Alles meins!!!!! Sugar and flames immer herzlich willkommen!--->Karamel mjam!^-^
Warnung: wird pro Teil einzeln gewertet
Kommentar: Meine Debutstory!......ein Wechselbad der Gefühle! *eg*

"blabla" Gesprochenes
,blabla' Gedanken
,Wort' Betonung
/blabla/ Erinnerung


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Rotes Mondlicht auf reflektierendem Spiegelglas.
Sehnsucht und Verlangen zum Greifen nah.
--- Unerreichbar nah ---

UNERREICHBAR NAH

1.Reflexionen

Ich konnte mein Glück kaum fassen, als ich endlich die Schlüssel zu meiner erstenWohnung in Händen hielt. Meine eigenen vier Wände.
Keine lästigen und allzu neugierigen Eltern mehr wie daheim, keine lärmenden Kommilitonen, die einem den Schlaf und manchmal auch ,unbeabsichtigter Weise' gewisse andere Dinge raubten. Herrlich! Geradezu paradiesisch!

Es wunderte mich immer mehr, dass diese wunderschöne, vollmöblierte, aus zwei Räumen und einem Bad bestehende Wohnung dermaßen spottbillig zu haben gewesen war. Nun mich sollte es nicht weiter stören. Wie kam sonst ein armer Student wie ich, an eine erstklassige Bleibe wie diese hier?

Keuchend hievte ich einen weiteren der, nicht gerade leichten, Umzugkartons auf den Tisch der gemütlichen Wohnküche. Habe ich vergessen zu erwähnen, dass meine Traumwohnung im vierten Stock - ohne Lift- lag? Nun ja, darauf sollte es nicht ankommen. Mit meinen zwanzig Jahren müsste es mir doch ein Leichtes sein.
Ok, es galt immer noch zehn weitere der zentnerschweren Kartons herauf zu tragen, bei diesem Gedanken schluckte ich schwer. Die Schultern straffend stieß ich mich entschlossen vom Küchentisch, an dem ich gelehnt hatte, ab.
"Von allein kommen die Kisten ja leider nicht hier rein."

Eineinhalb gequälte Stunden später, draußen war es schon recht dunkel, standen besagte Kisten mitten im Zimmer und ich lag schwitzend und nach Luft ringend inmitten des ganzen Chaos.
,Woah, eindeutig außer Form!', entschied ich mit einem ironischen Lächeln.
Ein paar Minuten später hatte ich mich wieder soweit erholt um aufzustehen und begann den Inhalt meiner Foltergewichte durchzuforsten.
,Zuallerst einmal nur das Nötigste', dachte ich, während ich in einer der Kisten kramte.

"Also...Bettzeug, Klamotten....huh? Wo kommt das denn her?" Völlig perplex betrachtete ich den pinkfarbenen, spitzenbesetzten Seidenslip.
,Doofer Scherz meiner Ex-Mitbewohner, toll.", wenig begeistert ließ ich das besagte Etwas - nein, eigentlich konnte man es getrost als ,Nichts' bezeichnen - in die unergründlichen Tiefen des Kartons zurückfallen und bemächtigte mich stattdessen meines Lieblingspullis, der mir gerade unter die Hände kam.

Mühsame Sucherei und einiges Gefluche ob gestoßener Zehen oder eingeklemmter Finger später, machte ich mich mit Bettzeug und Klamotten schwerstbeladen auf den Weg in mein zukünftiges Schlafzimmer. Ja genau! Schlafzimmer! Keine elternüberwachte Schlafgelegenheit, kein mit sexbesessenen Mitbewohnern geteiltes Studentenzimmer, sonder meins ganz allein.

Mit diesem überaus erfreulichen Gedanken betrat ich das Zimmer und staunte von Neuem über den luftig, hellen Raum. Im Zimmer stand ein riesiges Bett - eigentlich viel zu groß für mich allein, aber das störte mich nicht, konnte ich mich eben endlich mal richtig ausbreiten. Freiheit pur!
Genau gegenüber dem Bett wurde der Raum von einem bodenlangen Spiegel beherrscht, der die gesamte Breite der Wand einnahm und das vom Fenster her einfallende Licht wiederspiegelte. Na ja, jetzt nun gerade nicht, da es inzwischen Nacht geworden war.
Zum wiederholten Male fragte ich mich amüsiert, wer wohl solch ein riesiges Ding im Schlafzimmer gebraucht hatte. Zweifellos jemand äußerst sexuell aktives.

Von solch stupiden Gedanken abgelenkt, stolperte ich (wieder einmal) über die etwas hervorstehende Türschwelle, strauchelte und fiel äußerst unelegant mit einem überraschten Aufschrei auf das weiche Bett, welches meinen Sturz glücklicherweise abfederte - zu meinem unglaublichen, jedem Tollpatsch angeborenen, Glück.

Ich arbeitete mich fluchend unter dem Stoffberg hervor, nur um meine ziemlich lächerliche Reflexion im Spiegel zu sehen.
Rund um mich herum und im Zimmer verstreut lagen diverse Socken, T-Shirts, Hosen etc. und ich selbst sah mit meinen zerzausten kurzen blonden Haaren auch nicht viel besser aus. Ärgerlich starrte ich in mein eigenes Spiegelgesicht und schnitt mir selbst eine Grimasse.
Ich hätte schwören können ein amüsiertes Lachen in meinem Kopf zu hören und mir lief eine leichte Gänsehaut den Rücken hinunter, tat dieses Gefühl aber schnell wieder ab.
,Na toll! Jetzt macht sich schon mein eigener kleiner Teufel über mich lustig!' Trotzig streckte ich mir selbst die Zunge raus und machte mich dann daran das Chaos wegzuräumen.


Jenseits des Spiegels lachte eine unsichtbare Gestalt Tränen.




2.On the other side

Wie lange war es nun her seit ich das letzte Mal gelacht habe?
Lange. Sehr lange. Jahre um genau zu sein.
Aber dieser Mensch war einfach zu komisch.
Wenn ich mich bemühte konnte ich sogar ein wenig in das andere Zimmer einsehen, offensichtlich eine Wohnküche. Somit konnte ich auch, - zu meinem großen Amüsement -, zusehen, als er dieses pinke Nichts hervorzog. Mein Gott, seine Mimik war einfach Gold wert.
Später dann, als er stolperte und diese Grimassen schnitt...zum Schreien.
Zum ungewollten Voyeur verdammt, wurde ich an den nächsten Abenden und Nächten Zeuge, wie er langsam alles auspackte und schließlich Ordnung schuf, von nicht wenigen Pannen begleitet.
Er war einfach zu tollpatschig.

Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass ich versucht habe wegzusehen, doch gegen diese lebendigen Szenen in meinem tristen Alltag war ich einfach machtlos.
Zuerst hatte ich mich gefragt, weshalb ich seit etwa einem Monat ein leeres Zimmer in der Spiegelwand meiner Zelle sah, jetzt war ich dankbar dafür.

Selbst im Schlaf wachte ich mit Blicken über ihn, als er alle Viere von sich gestreckt in dem riesenhaften Bett lag. Jeden Morgen wenn die Bilder verschwanden betete ich insgeheim darum, dass sie am Abend wiederkamen, so sehr sehnte ich mich nach Gesellschaft...selbst wenn sie nur aus Illusionen bestand.

Eines Abends kam er ganz dicht an den Spiegel heran und ich hätte schwören können er sah mir in die Augen, sein Gesicht ganz nah an meinem. Doch dann begann er zu schielen und versuchte mit dem Ärmel seines Pullovers einen Fleck auf dem Glas wegzuwischen.
Mit einem Geräusch halb belustigtes Glucksen, halb unterdrücktes Schluchzen folgte ich jeder seiner Bewegungen mit meinem Blick. Er konnte mich ganz einfach weder hören noch sehen.

Wirklichkeit?

Oder waren diese allabendlichen ,Besuche' bloß Halluzinationen, meinem Hirn entsprungen? Wundern würde es mich nicht.

Seit etwa fünf Jahren hielten sie mich nun hier schon völlig isoliert gefangen. Ich wusste nicht einmal weshalb.

Es ist sowieso ein Wunder, dass ich bis jetzt noch nicht übergeschnappt bin, dachte ich bitter. Wer weiß, vielleicht waren das ja die ersten Vorboten des Wahnsinns. Sehe Dinge die es gar nicht gibt.

Vielleicht werde ich nun wirklich verrückt.
Vielleicht....

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Mehr davon? *schrecklich unsicher bin*


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