Format | TV - Serie
Laufzeit (Japan) | 06.04.2001 - 28.09.2001
Episoden | 26
Direktor | Koichi Mashimo
Charakter Design | Minako Shiba, Satoko Miyachi, Yoko Kikuchi
Musik | Yuki Kajiura
Original Story | Ryouei Tsukimura
Studio | Bee Train

 

 

noir, e [nwaR] - schwarz|dunkel|finster|schmutzig|traurig|

                      unheilvoll|bösartig|schlecht|teuflisch

 

aber lest selbst...

 

 

 


                                  Wer bin ich?

            Warum bin ich hier?                    Wie ist mein Name?

                      Was ist meine Vergangenheit?                       Woher komme ich?                                   

 Was mache ich hier?                              Wie bin ich hergekommen?

.......keine Ahnung.......keine Erinnerung.......keine Freunde.......keine Familie.......

So in etwa könnte man Kirika Yumura beschreiben, ein Mädchen, das ganz allein lebt, morgens zur Schule geht und danach wieder nach hause. Sie ist ein sehr zurückhaltendes und schüchternes Mädchen - ein sehr unscheinbares Mädchen, fast schon zu unscheinbar... Ihr einziger Besitz sind eine Pistole, eine Taschenuhr und das angsteinflößende Wissen, wie man perfekt schießt, kämpft und tötet. Und sie hat keine Ahnung, warum sie dieses Wissen besitzt, geschweige denn, von wem sie es erlernt hat.

Sie ist eine der Hauptcharaktere der Serie, und wir werden im Verlauf der 26 Episoden noch eine ziemliche Menge von ihr erfahren...

 

Der zweite Charakter ist Mireille, ein kühler, unnahbarer Charakter. Sie ist eine Auftragskillerin, die stets allein arbeitet und niemanden an sich heranlässt. Zumindest bis zu dem Zeitpunkt, als sie Kirika trifft...mit ihrer Taschenuhr.

 

 

Kirika ist Mireilles erster Auftrag im Verlauf der Serie. Jedoch in dem Moment, da sie zur Pistole greifen will, hält Kirika eine Taschenuhr offen in der Hand. Von dieser Uhr seelisch auf eine besondere Weise gerührt, zögert sie und Kirika kann flüchten. Es folgt eine Jagd durch eine alte Fabrik und nach eine gewissen Weile kann Mireille ihr Opfer stellen. Jedoch just in dem Moment als sie abdrücken will, werden beide von Männern in schwarzen Anzügen angegriffen und sie tun sich zusammen, um diese abzuwehren. Dabei wird Mireille am Arm verletzt, weshalb sie sich von Kirika verarzten lässt. Dabei erfährt sie vom Dilemma ihres Opfers und beschließt, ihr zu helfen, mehr über ihre Vergangenheit herauszufinden  - und dann zu töten.

Logischerweise folgt eine heftige Folge von Enthüllungen und Verstrickungen. Wer sind die Männer in schwarz? Weshalb wollten sie die beiden töten? Wie sieht Kirikas Vergangenheit aus? Was verbindet Mireille mit der Taschenuhr? Frage über Fragen, die sich im Verlauf der Serie klären, oder auch nicht, oder vielleicht doch?

 

Am meisten hat mich die Stimmung der Serie fasziniert. Diese ist, wie der Name schon sagt, an die alten "Film Noir" angelehnt [mehr dazu]. Die Serie umgibt etwas unheimliches, düsteres, fast schon erdrückendes, was über den gesamten Verlauf hinweg präsent ist. Auch zieht sich der klassische Verlauf der Handlung eines Filmes dieser Art wie ein roter Faden durch die Serie. Sie ist eine durchaus gelungene und faszinierende Renaissance dieses Genres.

So richtig interessant wird die Serie aber erst ab der 16. bis 17. Folge. Haben die Folgen davor jeweils eine eigene, selbstständige Handlung ohne aufeinander aufzubauen, wird danach eine neue Richtung eingeschlagen. Es entwickelt sich ein einzelner neuer Handlungsstrang, der sich von da an bis zum Ende der Serie zieht.

Auch akustisch hat dieses Anime sehr viel zu bieten - speziell für alle, die auch .hack // SIGN kennen. Die düstere und oft durch Mönchsgesänge unterstützte Musik von Yuki Kajiura kommt in beiden Anime hervorragend zur Geltung. Man könnte sogar behaupten, daß die Musik in Noir der Hauptfaktor für die düstere Atmosphäre ist.
Die Synchronstimmen in der Originalsprache sind hervorragend und passen perfekt zum jeweiligen Charakter. Dies gilt sowohl für alle Haupt- wie auch Nebenrollen.


Fazit
Noir war für mich zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig, da es durch seinen eigenen Stil und die teilweise skrupellose Gewalt nicht unbedingt auf den ersten Blick überzeugt. Sobald sich jedoch die Charaktere entfalten wird es richtig spannend. Der Ablauf des großen Finale ist jedoch unpassend und nicht im Stil der ersten Episoden. Vielleicht liegt es auch daran, dass einige Storyaspekte darin nicht ausführlich genug erklärt werden und es zu einigen sehr dramatischen Ereignissen kommt.

Meiner Meinung nach ist die Serie aber trotz allem ein echtes Muss für jeden ernsthaften Fan des Genres. Zumal sie wiedereinmal eindrucksvoll zeigt, dass Anime viel weit mehr ist als das, worauf es oft beschränkt wird. Außerdem ist diese Art der Story, der Stimmung und der Zeichnung genau das, was ich am Genre Anime so schätze.

 

Für alle, die jetzt neugierig geworden sind:

Es wird demnächst eine deutsche 8-DVD-Box erscheinen. Diese wird im Stil von X veröffentlicht (erste DVD mit Schuber und die Restlichen dann zum einschubern). Diese wird alle 26 Episoden und neben der original japanischen auch eine deutsche Syncronisation beinhalten. Die Kosten pro DVD werden sich vermutlich auf gängige € 23 belaufen. Für alle, die das nicht erwarten können, bietet Amazon auch die UK-Importe an.

 

Viele Grüße an euch alle da draußen, der Flip