Was haben Takeshi Kitano und Ghibli gemeinsam?


Sein Leben - die Kurzfassung

Geboren am 06.12.1950 in Nagano startete Joe Hisaishi seine Karriere als Komponist noch während er im Krankenhaus vom Arzt untersucht wurde.
Nein, ganz so schnell ging es nun auch wieder nicht.
Aber ein paar Jahre später zu seiner Zeit als Student an der Kunitachi Hochschule für Musik begann sein Erfolg und er veröffentlichte 1982 sein erstes Album namens "Information". Im darauffolgendem Jahr wurde er von einer Plattenfirma empfohlen das Image Album zu Kaze no Tani no Naushika (Nausicaä of the Valley of Wind) zu erstellen. Obwohl der Soundtrack zu Nausicaä eigentlich vo einem namenhaften Komponisten ausgearbeitet werden sollte, forcierten sowohl Isao Takahata als auch Miyazaki, dass Hisaishi die Musik zum Film machen solle. Dies ist so ziemlich der Beginn seiner Karriere.

Im Laufe der folgenden 25 Jahre produzierte er Elektronik- und Orchestermusik sowie eine erstaunliche Menge an Rock- und Popstücken. Er schuf eine Fülle an Pianowerken und übte sich auch im Minimalismus und in Avant-Garde.

So ganz nebenbei arbeitet er auch noch mit den weltweit am meisten verehrten japanischen, zeitgenössischen Produzenten zusammen: Takeshi Kitano und Hayao Miyazaki (Ghibli). Hisaishi schrieb für jeden die Musik zu mindestens 6 Filmen. Bei Kitano wären dies zum Beispiel Sonatine, Dolls und Kikujiro. Zu den von ihm vertonten Ghibli-Filmen gehören unter anderem Nausicaä, Totoro, Kiki, Porco Rosso und die hierzulande wohl bekanntesten Miyazaki-Produktionen Mononoke Hime und Sen to Chihiro no Kamikakushi (Die Reise ins Zauberland).

Seine Musik:

Was macht Joe Hisaishis Musik so besonders?
Nun, zum Ersten hat sie einen hohen Wiedererkennungsfaktor. Inden 6 von ihm musikalisch ausstraffierten Ghibli-Filmen zeigt sich eine große Ähnlichkeit, ohne dass sie gleich sind. Man muss nicht vorher wissen, wer den Soundtrack gemacht hat. Man merkt es im Film.
Dies liegt nicht nur daran, dass er einer der wenigen Komponisten im Anime-Bereich zu sein scheint, die in ihren Stücken noch auf das klassische Orchester mit Klavier, Geige und Flöte setzen, auch seine Art die Musik zum Film zu komponieren ist nicht gerade alltäglich.
Im Gegensatz zu zum Beispiel Disney-Filmen, in denen man sagen kann, dass die Musik mit den Charakteren 'verheiratet' ist, also jede Person ihr eigenes Thema hat und dies ihren Auftriit ankündigt beziehungsweise mit ihm einsetzt, versucht Hisaishi wahrzunehmen, was der Direktor in einer Szene übermitteln will, und dies misukalisch ümzusetzen.
Oft schafft er es mit seiner Musik eine Umgebung besser zu beschreiben, als es ein setenlanger Bericht gekonnt hätten. Je nachdem, was für eine Atmosphäre er darstellen will, haben seine Stücke bestimmte hervorstechende Eigenschaften, egal ob es die unheimliche und doch friedliche Stimmung in dem von Kodamas spukenden Wald von Prinzessin Mononoke ist oder aber das geschäftige Treiben in Yubabas Badehaus aus Chihiros Reise ins Zauberland ist.
Für seine musikalische Beschreibung bedient sich Hisaishi thematischer Elemente.
Eines ist das Gefühl von zarter Unschuld mit ihrer immer wiederkehrenden Kind-Perspektive: naiv, aber ohne kitschig und abstoßend zu sein. Es ist besonders in den Filmen Laputa und Totoro vertreten.
Dann ist häufig auch das Wesen von Magie oder auch Heiligkeit vorhanden. Zu Beispiel wären da in Prinzessin Mononoke die Szene in der Ashitaka das erste mal San trifft oder in Chihiro das Erwachen der Geisterstadt. Etwas, das man auf keinen Fall vergessen darf, ist die klassische Eleganz seiner Musik, die einfach am besten zu den eher ruhigen Ghibli-Filmen passt.

Momentan arbeitet er mit einem französischem Team in einem Projekt an einer neue musikalischen Vertonung des Stummfilms "The General" von Buster Keaton, ein berühmter Schauspieler und Komödiant.
Wer mehr dazu wissen möchte und der japanischen Sprache mächtig ist, wird auf www.joehisaishi.com fündig. Dort gibt es eine Art Tagebuch, wo alle 2-4 Tage Bericht erstattet wird, wann er aufgestanden ist, was er gegessen hat, wieviel er gearbeitet hat, was er in seinen Pausen gemacht hat, wann er schlafen gegangen ist blablabla. Es ist relativ leicht verständlich geschrieben. Natürlich gibt es auch eine Abgespeckte englische Version der Homepage, in der aber das Tagebuch zum Beispiel fehlt.

Hisaishis Discographie

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