[Deutschland 2003 · 85 min. · FSK 16]
[REGIE] |
M. X. Oberg |
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[DREHBUCH] |
M. X. Oberg |
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[PRODUZENTEN] |
Christoph Friedel & Karl Baumgartner |
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[MUSIK] |
Nils Petter Molvaer |
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[KAMERA] |
Michael Mieke |
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[DARSTELLER] |
Chloé Winkel (Angela) |
[INHALT]
Die achtzehnjährige Angela (Chloé Winkel) hat gerade ihr Abitur gemacht. Nach dem Abschluss überkommt sie jedoch ein Gefühl der Orientierungslosigkeit: Ein Studium kommt für sie nicht in Frage, und auch die Ausbildung im Steuerbüro ihres Onkels erscheint ihr wenig attraktiv. Sicher ist sie sich nur ihrer großen Leidenschaft: dem Comic-Zeichnen. Am Abend ihrer Abiturfeier begegnet sie dem japanischen DJ Yamamoto (Jon Yang), der ihr ein wenig von Tokyo erzählt. Angela fühlt sich ihm sofort verbunden und ist fasziniert von der Vorstellung in Japan zu leben und zu zeichnen. Yamamoto schlägt ihr vor, sich auf ein Abenteuer einzulassen: Sie kann bei Monika (Tuva Novotny), einer Freundin in Tokyo unterkommen und dort als Hostess arbeiten, um sich über Wasser zu halten. Angela zögert nicht lange; mit einem neuen Ziel vor Augen packt sie noch in der selben Nacht ihre Sachen und macht sich auf den Weg. In Tokyo angekommen trifft sie auf Monika, die mit drei weiteren Mädchen unterschiedlicher Nationalitäten in einer winzigen Wohnung lebt. Sie alle arbeiten illegal als Hostessen im 'Golden Gate Club' und verdienen ihr Geld, indem sie reiche japanische Geschäftsmänner umgarnen und unterhalten. Angelas Einstieg in den Club stellt für sie bereits die erste große Herausforderung dar. Die Konkurrenz unter den Mädchen ist groß, und als 'die Neue' wird Angela mit Argwohn beäugt. Erst eine Rangelei mit einer missgünstigen Kollegin verschafft ihr vorerst die nötige Anerkennung, vor allem unter ihrer Kundschaft. Von nun an wird sie bevorzugt an die Tische der Männer gebeten. Angelas unterkühltes und beinahe kindliches Wesen und ihre engelsgleiche, unschuldige Ausstrahlung sind bei den japanischen Männern sehr gefragt. Schon bald gehört sie zu den beliebtesten Mädchen im Club. Mit zunehmendem Erfolg bei den Kunden steigert sich jedoch auch der Neid der anderen Hostessen, und Angela ist zunehmend ihren Schikanen ausgesetzt. Auch in der Wohngemeinschaft nehmen die Spannungen unter den Mädchen zu. Denn Angela macht sich auf die Suche nach der spurlos verschwundenen ehemaligen Mitbewohnerin Larissa, die sie zufällig auf einem Foto entdeckt, und deren mysteriöses Schicksal ihr nicht mehr aus dem Kopf gehen will. Angestachelt von einer Vermisstenanzeige der Polizei verhärtet sich ihre Vermutung, dass etwas Schreckliches passiert sein muss. Ihre Nachforschungen stoßen unter ihren Mitbewohnerinnen allerdings auf Ablehnung und es beginnt ein Verwirrspiel, in dem Angela bald nicht mehr weiß, wem sie noch vertauen kann. Zeitgleich taucht im Club ein ganz besonderer Gast auf. Herr Kruilmann (Filip Peeters) ist ein zwielichtiger europäischer Geschäftsmann, dem alle Hostessen aufs Wort zu gehorchen scheinen. Für Angela scheint er der Schlüssel für das Geheimnis um die verschwundene Larissa zu sein. Als sie weitere Erkundigungen anstellt, und schließlich von ihrer Mitbewohnerin Ella (Linda Steinhoff) erfährt, dass Larissa angeblich auf einer von Kruilmann organisierten Party ums Leben gekommen ist, spitzt sich die Situation zu. Angela muss die Wohngemeinschaft verlassen und kommt bei dem zwielichtigen Freund Ellas unter. In Angelas Phantasie formt sich immer konkreter ein grausamer Verdacht, den sie zeichnerisch in einem ihrer Comics festhält: Larissa wurde von Kruilman während einer privaten Orgie ermordet, und ihre Mitbewohnerinnen wurden unglücklicherweise mit in die Sache verwickelt. Bald lauert Kruilman Angela auf; zum einen ist er von ihrer unnahbaren, kindlichen Ausstrahlung fasziniert, und zum anderen beginnt er ihr Misstrauen zu spüren. Er entdeckt überrascht Angelas Zeichnungen. Doch bevor er etwas unternehmen kann, entkommt sie gerade noch mit ihren Mangas unterm Arm. Zuflucht findet sie bei Yamamoto, der sich mittlerweile wieder in Tokyo befindet und der einzige ist, zu dem sie noch Vertrauen hat. Doch nach einer gemeinsamen Nacht in einem Liebeshotel muss Angela feststellen, dass nicht nur Yamamoto, sondern auch ihre Zeichnungen verschwunden sind. Wie soll sie ihren Verdacht bloß beweisen? Und ist Yamamoto etwa auch in den Fall verwickelt? Hilfesuchend kehrt Angela nochmals in ihre Wohngemeinschaft zurück. Die Mädchen stehen ihr jedoch nicht zur Seite, sondern treiben sie direkt in die Arme von Kruilmann. Angelas Abenteuer findet in Kruilmans Penthaus in einem spannenden Showdown ein überraschend positives Ende, aus dem sie als Heldin ihres eigenen Mangas hervorgeht. Als sie sich schließlich zu Hause in Deutschland wiederfindet, stellt sich dann nur noch die Frage: Ist ihr geheimnisvolles Tokyo-Erlebnis wirklich geschehen, oder war es doch nur Phantasie? |
[MEINE GANZ EIGENE MEINUNG]
Trotz der Tatsache, dass der Film in einigen Kritiken sehr verrissen wurde, ist es meiner Meinung nach seit langem der beste Film aus deutschen Landen, nach den diversen letzten Klischeeproduktionen und mehr oder minder gekonnten Klamauks. |
[PRESSE]
„Eine traumhafte Qualität hat der Film, ein Spiel mit Fetischen und Ritualen, das den Zuschauer sogartig in Bann zieht und selten geworden ist im deutschen Kino.“ Süddeutsche Zeitung „STRATOSPHERE GIRL ist ein seltsam schwereloser und auch bodenloser Atmosphärenthriller, der in der Stille der Nacht nach dem sucht, was Fremdsein bedeutet.“ Taz „Kunstvoll und einfallsreich gelingt Oberg vieles auf einmal: Japan-Essay und Nachtstück, Detektivgeschichte und eine Traumnovelle – ein Film, in den man sich verlieben kann“ Münchner Merkur „schräger Thriller“ Tagesspiegel „STRATOSPHERE GIRL ist der Film, den Sofia Coppola mit LOST IN TRANSLATION nicht gedreht hat, aber hätte drehen müssen, hätte sie den Filmtitel ernst genommen.“ Taz Hamburg „M.X. Oberg hat einen Film wie ein Comicstrip gedreht – rasant, scharf und virtuos.“ Tagesspiegel „Der schönste deutsche Film des Festivals [Berlinale]“ Münchner Merkur „ein Diskurs über das Geschichtenerzählen [...] über die Zeit selbst. Über die Aufhebung der Zeit und ihrer Richtung durch den filmischen Schnitt.“ Der Schnitt |